Nachttraum, ganz tief, dieser Letztabdruck, als ich erwachte; ich hätte gerne gewusst, wo ich war
Trittst aus deinem Traumgemach in Hausflur, ein Gruß, der wie Stahl ins Herz fährt, Bauarbeiten im Keller; Angst haben sie, die Bauarbeiter, Angst. Es ist die Gewalt der Angst.
Eine Dynamik, die alle tieferen Erkenntnisse sowie echtes Miteinander auf Weiteres abdrängt.
Es kommt wirklich darauf an, sagte er, einen Menschen in seinen tiefen Unterschwelligkeiten weich zu erreichen. So, dass er bei freier Wahl mit dem, was er jetzt gerade ist, einlenken kann oder nicht.
II
sie ist mitunter sentimental und kitschig.
sie ist so warm und zugewandt.
sie spürt jede Verhärtung (dergleichen) in der Aura.
Geht dem entgegen wie einem Delikt, bei dem sie krumm und lichtlos wurde.
III
Islamische ältere Frau. Noch nicht lang hier. Spricht schon gut Deutsch. Nun redet sie laut im Café der Fußgängerzone. So rohe Stimme, kaum Empfänglichkeit für Wärme. All das wohl auch, um nicht noch mehr leiden zu müssen. Die Klage nimmt kein Ende. Was auch geredet wird, sie biegt es in diese Richtung um. Den Ausgangspunkten nach, mehr als berechtigt! Verstärkt rohe Tendenzen in zuhörenden Gehirnen; wo finge das an, wo hörte es auf, sich um sie zu kümmern so, dass wirklich etwas Licht wahrgenommen und fokussiert würde.
Vorbei geht eine Frau, so sinnlich erschlossen, unter anderem, als seien da viele Körper in einem, Wachstum in jedem weiteren Moment ohne Grenze.
Die Haltung, die dem Geschenk zugrunde liegt, so viel wertvoller als das Geschenk selbst.
IV
Jetzt nur auf den Menschen bezogen sein, der vor dir auftaucht: ohne Einordnung, ohne Urteil, ohne Ziele, in deren Bann man so oft steht. Dem ist zu Eigen, dass es vorkommen kann, allen Erfahrungen zu begegnen, in solcher Bewusstheit für einen Menschen.
Mit welcher Gewalt / Kräftigkeit auch du einst nach jenem Vorfall reagiertest; noch erreichtest du damit jemand noch triebst du etwas aus.
Komm, lass uns jetzt den Schritt zum Verstehen gehn.
Zu diesem Anfang hin.
Bei dem unsterblichen Druck deiner
Hände verliert mein kleines Herz seine
Grenze in Freude und gebiert unaussprechliche
Worte.
Deine unendlichen Gaben empfange
ich nur auf diesen meinen sehr kleinen
Händen. Zeitalter vergehn und immer
gießest du aus, und immer ist Raum, um
erfüllt zu werden.
-
Rabindranath Tagore