»Das Unverständliche – dasjenige, das selbst geschaffen wurde. Das im Nachhinein unverständlich gewordene. Das, was dich nun zu sehr befremdet, und doch du tatst. Das, was du nicht mehr verstehen möchtest. Vielleicht nie verstandst.«
». . . ragt nicht löschbar in die Gegenwart hinein.«
Man kann den Exzess als Unfall betrachten: als Fall, der aus der Mehrzahl der Fälle einer gelingenden Praxis herausfällt.
[…]
Der Kontrollverlust leitet ein, was man gemeinhin Exzess nennt.
Anders als beim sich anbahnenden Unfall entsteht beim Exzess der Kontrollverlust im Kontext eines Entwurfs.
(Ulrich Schödlbauer, Exkurs über den Exzess)
»Der selbst erschaffene Gegner.
Nein, zuerst war Angriff.
Was war zuerst?
Dann: bautest du immer weiter den Gegner.«
Das Projekt, so ließe es sich in der Sprache René Girards formulieren, erschafft sich einen feindlichen Zwilling, dessen Intention dahin geht, die Realisierung des Projekts zu vereiteln, um sich selbst zu realisieren.
Es ist nicht nötig, dass der Zwilling in der realen Welt existiert. Entscheidend ist die Erweiterung der Projektfiktion: die Zahl der zu erreichenden Ziele erhöht sich um die Maßgabe, einen aus analogen Figuren erbauten Gegner niederzuringen und auszuschalten.
(Ulrich Schödlbauer)
»Nicht fiktiv: Ein Mann trat ein ins Wohnhaus und Leben und Kontakt, wie es bis dahin war, waren zu Ende.
Steht für?«
Für-niemand-und-nichts-Stehn.
Unerkannt,
für dich
allein.
Mit allem, was darin Raum hat,
auch ohne
Sprache.
(Paul Celan)
»Phallische Energie (umfassend)
ODER
Herzenergie.
Einfühlungsenergie – andres eignet sich:
Das Zu-sich-Stehen.«
*
»Sie zeigt Stärke, vielleicht ohne zeigen zu wollen, vielleicht ohne Stärke, vielleicht bist du in ihrem System hoffnungslos verdrängt, [wie] entfallen, wahrnehmbar jedenfalls Würde.
Durch Ignorierung treffen.
Wodurch?
Durch Schweigen.
Das ist die Waffe.«
»Eine Geschichte von Freiheit und Bindung
Was ist, wenn sie gültig sagen sollte: Nein, ich will nichts mehr mit dir . . . zu tun . . . haben.
Es wäre – auch – Vergeltung, die nachvollziehbar wäre.
Da ist viel in dir, das mit ihr lebt.
Dein Leben offenbar daran gebunden.
Ein Leben, das kein Nein verträgt.
Sprachst du es nicht selbst, dieses Nein zum Leben, zu diesem Leben?
Ein Labyrinth der Widersprüchlichkeit?
Du warst es, der das Nein aufrechterhielt, zugleich formtest du deinen freiheitlichen Entwurf weiter aus, wie hätte das ausgehalten werden können von ihr, außer sich zu lösen?
Du warst es, der den Weg der Freiheit ging, aber löstest dich nicht.«
»Was wolltest du eigentlich? Ihre Besonnenheit?
Ihre Besonnenheit.
Erreicht wurde, du weißt es nicht: ist sie gelöst.
Und hältst im Arm den Leichnam eurer Geburt.«
*
»Wie viel Zeit hast du ver[sch]wendet durch einen Hang zur Über-Sorgfalt?
Übersicht, Absehbarkeit verlorst.
Was zogst du daraus?«
»Wie viel Zeit auf aussichtslosen Kontakt-Wegen?«
Ȇberlege dir gut: jeden Griff, zu dem du ansetzt, im Inneren und erst recht
bezüglich Handlung.«
»Kritik, die ins Herz ging.«
»Bei Erschöpfung stand im Raum: Rückfall ins Absolute, in die extreme Bewertung.«
»Diese Bewegtheit des Wetters in dieser Woche, es sei das Astrale«, sagte einer, der als ›spiritueller Meister‹ gehandhabt wird, »das durch die Materie hindurchdringe.«
»Alles, was im Zustand des Alleinseins so nah war, wirkt nach Kontakt wieder fremd, gar unverständlich . . .«
»Auf wie viel und: welche Art Variabilität kann ein Mensch zurückgreifen, realisiert er für sich neu?«
»Der magische Elfmeter. Ich trat an«, sagte Marcel, »es war [wie] ein Ruf, eine Spur, ich schaffte es, die äußere Welt außen zu lassen, nur dieser magische – oder besser wie verstandene – Raum in mir, und traf.«
»Rückfahrt. Voller glutroter Sonnenball, der Landschaft und Wasser einfärbte in zartes Rot.
Mit all dem
in Absolutheit erloschen.«