»Die zurückliegenden Jahre«, sagte Carl. »Es gäbe so viele Details anzuführen, bei denen deutlich würde, wie sehr versagt wurde und welche Folgen das hat bis heute und

so weit darüber hinaus.

 

Ich vermisse: Selbstkritik.

 

Aufruf zur Solidarität?

 

Es wird nicht gespürt, was das für ein Hohn ist.

Solidarität

mit wem denn?

Mit Aufheizern und Falschspielern.

 

Ich selbst habe ein Gewissen. Da braucht man sich keine Sorge zu machen.

Aber ich lasse es mir nicht verordnen von solchen

bei denen nie eines zu erkennen ist.

 

Sicher: Jugend durchschaut. Jugend ist gelenkig. Jugend setzt sich drüber hinweg.

Doch sah zu viel: Gläubigkeit der Jugend.

Deswegen: Weil die wirklich gemeinen Erfahrungen bzw. adäquate Auswertungen noch fehlen.

 

Ich sehe Milliardengewinnler

und respektable Geringstverdiener, die Antrag um Antrag ausfüllten

und doch fast nichts oder nichts bekamen.

Zugleich: Rechtlich gesicherte, unanfechtbare Abzüge

die die Konten zu schwer belasten.

 

Ich sehe, dass denen, die sich Gedanken machen, es schwer gemacht wird, zu schwer.

 

›Pandemie der Ungeimpften‹ ist eine Genitiv-Konstruktion, die Sprache des Absolutismus, der Diktatur: sie heizt nur Emotionen auf.

 

Ruft nur auf zum Krieg.

 

Wann wird der Erste gehängt?

Längst geschehen!

 

Das alles darf nicht gesagt werden; darin liegt die Zensur.

 

Lokalbesitzer entscheiden zu lassen, ob Nicht-Geimpfte mit Test eintreten dürfen oder nicht, lässt an Freiwild denken.

 

Man kann es totschlagen oder nicht, draußen lassen oder nicht, es zählt nicht, Würde ist nicht mehr vorgesehen.

 

Es wird gar nicht bemerkt, was das überhaupt noch sein könnte: Würde.

 

Kein Respekt vor individuellen Entscheidungen.

Vor Menschen, die über ihren Körper entscheiden wollen

sich im sozialen Feld achtsam und verantwortungsvoll verhalten.

  

Und von diesen mit Macht und Lügen Besoffenen soll ich nun einen wählen.

 

Ehrlich gesagt: mir kommt nur noch das Kotzen!

 

Zu erwarten sind: Teuerungen

aus dem ganzen Corona-Maßnahmen-Schwank, der viel zu undifferenziert verlief.

Zu erwarten sind: Enteignungen

der ›Kleinen‹.

Zu erwarten sind: Vorschriften.

Zu erwarten sind: Spätschäden.

Als wäre von allem nicht genug dagewesen.

Zu erwarten sind: Existenzniedergänge.

Nach der Tötung werden sie nochmal getötet: durch Beschönigung, Verharmlosung, Nicht-Parteinahme, Um-Lügen.

Auch das wird nicht mal bemerkt.

(Einige bemerken es schon.)

Zu erwarten sind: Fußball-Bundesliga-Ergebnisse, darum geht's

vielen.

Zu erwarten: The great reset in irgendwelchen Formen oder sagen wir einfach ungalant und landläufig:

*Die große Verarsche*.

Als hätte es daran gefehlt.

Ein Wort wie ›great reset‹ brauchen wir nicht, wurde zu sehr um-etikettiert, Verschwörungstheorien her oder hin, aus den unzutreffenden Etikettierungen aller Art steigt sie und wird auch ab und an sichtbar: Wahrheit.

›Was ist Wahrheit?‹ ist hier

die falsche Frage, kein Hochmut. Sagen wir einfach, die nicht weiterführende Frage. Doch 

leider kein Pranger

für die, die Spatzengehirne produzieren: die Medien.

Und für diejenigen, die so wohlfeil in ihnen spazieren und verkünden.

Selbstbewusst und im Grunde ahnungslos.

 

Das Land wird erwachen, fragt sich wann, es wird.

Falls es dann das Land noch gibt.

Dann, wenn hier Basis ausfällt.

Muss ich das erklären?

*Deutschland lernte* jedes Mal einiges: nach der Katastrophe.

Ein Blick auf die letzten 500 Jahre zeigt das gut.

Viele Teilnehmer des Landes lernten für kurze Zeit: nach der jeweiligen Katastrophe.

(Viele Teilnehmer des Landes lernten nie.)

 

Doch bis dahin – und auch dann weiterhin – gibt es Schulrektoren, Manager, höhere Angestellte, die, laut eigener Aussage, das Problem nicht verstehen.

Sie verstehen es schon deswegen nicht, weil sie dafür zu gut bezahlt werden.

Sie unterrichten Physik, Mathematik, Französisch, Ethik, Geschichte, aber sie verstehen das Problem nicht.

 

Das Problem, das z. B. hier, jetzt, aufgeworfen wird.

An so vielen anderen Stellen.

Ein Problem, das man offenbar nur mit Rückgrat versteht.

 

Schade, dass ich es wohl nicht mehr er-leben werde«, sagte Carl, »wie diese Zeit einmal beurteilt werden wird. Aber auch dann: Wirklich gehört werden wird es nicht von jenen, die  . . . ja, was . . . von jenen vielen, die

 

nie HÖREN

 

da, wo es andern

 

wirklich

 

wehtut.«