»So viel erzählten wir uns, sprachen so sehr in den andern hinein.«
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»So wunde Themen vertrugen keine Unterbrechung dieser Art.«
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»Verließ damals so fremd diese Wohnung«, sagte Carl, »als käme ich wirklich nirgendwo mehr an.
Sodass es schon eine Erschütterung bedeutete, meine Handschuhe dort vergessen zu haben.«
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»bei beiden ausgeprägt: Widerstandsleidenschaft.
Nicht um ihrer selbst willen.
in jeder Nuance ein starkes Motiv.
Wie es zum Ausdruck kommt, ist noch eine andere Sache.«
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»Ein vereinigtes Europa im Sinne eines vielfältigen, positiven ›Nationalstaates‹ (= Nicht-Aggressor)«, sagte Marcel. »Der wehrhaft ist, Grenzen setzen kann, um sich
nicht erpressen zu lassen von China und Amerika.
Um seine Ansprüche überhaupt
äußern, Profil
zeigen zu können. Weit weit
davon entfernt.«
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»So wie Zahnsubstanz sich abtrage, sagte Michelle, könne sich auch soziale Substanz abtragen.«
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»Schon im ersten Moment, als er sich bewegte, innerhalb dieses Fremdbildes, war es eklatante Schwächung.«
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»Angst bei Nähe
schnitt Aura wie mit scharfer Klinge ab.«
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»Ich halte das nicht mehr aus«, hatte Carl in seiner Jugend einmal gesagt, »wie geschickt man sein muss.«
»Sie sei eine *Energiezecke*
Ich will mich nicht drauf einschießen, auf ein solches Wort.
›Aber wenn ich eine Stunde mit ihr verbracht habe‹, sagte S., ›bräuchte ich eigentlich den Rest des Tages frei.
Auch bei Distanz
hat es Energiefolgen.‹«
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»Lebewesen sein . . . Ich kann nicht anders als atmen. Ich kann . . . jetzt . . . nicht . . . anders.«
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»Mit all dem weiterschreiten
damit, was sich gerade bildet
und auswirkt.«
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»Stand am andern Ufer, die Unbekannte. Winkte rüber, ihre Arme, die sich dafür in Bewegung setzten. Es ging nur um Unmittelbarkeit und Freiheit in der Begegnung.«
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»Ein Leben sich so bemüht, um Ordnung, dann
tot, dann?«
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»Wer hätte das gedacht, sagte das Kind in ihm, um was es hier geht.«
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»Bei unlauteren Gedanken im Kontakt reagierte sie mit sexuellen Gefühlen. Bei lauteren nicht.«
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»Ein bisschen . . . rumgepfuhlt. Nun sitzen sie zusammen – als Paar, wie gesagt wird, mit Kind – und jeder sucht seine Bedürfnisse zu realisieren, die oft nicht das Geringste mit dem andern zu tun haben, mitunter einander im Wege sind. Dringlich jedes Mal die Frage, wer bezahlt.«
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»Was sie sich sagen, weil sie sich
nichts anderes zu sagen haben.«
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»Sich einfach ins Gras legen. Stimmen von Unbekannten um sich herum.«
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»Hund, der an andern rumschnuppert, Hundebesitzer ›Komm, das sind die falschen Menschen‹, solche Sprachkloaken laufen hier rum, Erinnerung.«
»Auf einer Bank im Wald im Wind
Waldduftphänomen.«
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»Mit Nicht-Geimpften ohne jede Vorsicht möchte ich auch nicht zusammen sein. Ebenso wenig mit Geimpften ohne jede Vorsicht.«
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»Sich erinnern: Erkenntnisraum zwischen zweien
von einem dritten verunklart wurde.«
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»Meine ernste, im Kern absolut zuverlässige Disposition – verträgt nicht allzu viel Quatsch, nicht so Gemeintes usw.«
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»Ich hatte es gekauft und auch durch die Art des Kontakts liebgewonnen
und es muss auf dem Weg nach Haus herausgefallen sein.
Erinnerung an: Liebgewonnenes
aus der Kindheit, das verloren wurde.
Ich suchte überall.
Als habe sich alle Liebe da hinein fokussiert.
und so nah vorgestellt: Das Liebgewonnene
eines anderen.
Konntest du die Freude des unbekannten Finders genießen?
und auch: vom Sinn des Verschlossenen,
liebevoll aufgehobenen, achtsam bewahrten.«
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»Sie versuchte das Gleiche herzurichten. Doch es war eine andere Person, eine andere Zeitstelle, das Verlorene
bereits hinter sich. Das
Nie-wieder-So.«
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»Nicht glauben können, dass es weg ist. Es ist weg. Wenn auch im Innern umso mehr da.«
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Alle Gedanken der Liebe werden seine Gedanken.
[…]
Die Erkenntnis mit den hundert Straßen.
[…]
Beuge dich nur, um zu lieben. Du liebst noch, wenn du stirbst.
-
(René Char)
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»Ein Mensch braucht ein klar konturiertes Gegenüber.
›Nichts schlimmer als ein Mensch, der unklar ist.‹
Jedes Mal das Vereinbarte über den Haufen wirft.«
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»So still unter Blumen in der Sonne gesessen, zum Wunderbaren hin.«
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»Alles, was ich sage, versteht dein Herz so gut.
Alles, was du sagst, versteht mein Herz so gut.«