So gefüllt und verdichtet, dass es wieder dauern wird, bis Erkenntnisse freigegeben werden. Nähe. Wie viel Nähe wird „vertragen“, wie viel erreicht? Fühle so viel Bedrohung in sich. Aber wie viele Erlebnisse waren da, in denen ihr ganz Liebe-voll jemand, den sie schätzen konnte, zu nahe gekommen ist.

 

Die Anspannung, mit einem Lebe-Wesen im Raum zu sein. Nicht allein zu sein. Es sei wie „Urlaub“, wenn sie einmal nicht mit dem Hund raus müsse. Es bleibe da ja keine Wahl.

 

Sonnensonntag und Kanal. Verschiedenste Blicke auf Ufer und Wasser. Ausschnitte, Licht, Dunkel, verschiedene Intimitäts-Fixierungen. Kleine ausländische Frau, die winzige Sauerkirschen pflückt. Der Hund zieht nun nicht mehr, mit einem Finger an der Leine folgt er oder bleibt mit stehen. Völlige Umerziehung des Tiers. Nichts davon hab ich gewollt, aber getan. Erst jetzt freie Blicke. Frachter, der aus einer Ferne stetig näherkommt. Der helle Sonnenschein dazu suggeriert etwas, das einmal unfassbar schön war. Gedanken werden nun nicht mehr sofort gestoppt durch stetig rasche Tierbewegung.

 

Nun ganz ruhig, irgendwo im Wald. Den Hund ganz aus seiner organischen Mechanik lösen wollen . . An ihm tasten, liebevoll, Blick-Kontakt aufnehmen, weich. Aber der Hund ein davon abwesender Mechanismus. Es wird nur 'klar', was man weiß: ein jeder bleibt in seiner Gattung. Keine Kommunikation, nur Be-Fehl, unaufhebbare Gattungs-Fremde.

 

So, wie es mit dem Hund geschah, will auch der Wirtschaftswissenschaftler umerziehen. Mit aller gesellschaftlicher Gesetzesmacht. Der Wirtschaftswissenschaftler soll nun abwägen und entscheiden, ob die Selbstständigkeit von K. unterstützt wird oder nicht. Hegels Philosophie unterlegt. Alles auf ein Ziel gespannt. Gegenwart entfällt, Messlatte wird immer höher angelegt, Ausfall gelebten Lebens. Auf diese Formel lässt es sich bringen, das kommt dabei heraus. Mit dem Wirtschaftswissenschaftler kann man ebensowenig reden wie mit dem Hund. Nur die Art der organisch-psychischen Mechanik ist verschieden. Und wie der Hund steckt er überall seine Nase rein, nur in Finanzsachen.

 

Das Zerreißen in den Augen von jemand. Wenn es aufscheint. Das wilde Tier in sich selbst umlenken, wozu noch? Ich will keine Harmonie mehr, ich will einfach durchgehen, mit allem, was da emportritt.

 

Eine Treppe zu einem Haus wild überwachsen in Süditalien erinnern. Im Sonnenschein eher rohe Stimmen und schöne Menschen. Auf all den Reisen, was für eine Art Nähe?