to be you is to be blessed [to be blissful]
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(Imre Vallyon)
Erster Tag
sah auf meine Werke und dachte, wie gierig ich doch war. –
Reizdichte zusammen erleben
in einer Situation, die sich verfuhr.
Fähigkeit, auf Analyse zu verzichten.
Erst einmal aus Situation kommen.
Im reizfreien Raum
weiter sprechen.
nicht wissen, ob die Situation gut für einen ist oder nicht.
entweder achtsam ihr folgen oder sie achtsam verlassen.
Swimmingpool. Als so wohltuend erleben: dort wo eine Uhr war noch eine weiße Strahlung
auf ein Bild sehen wie in Jugend. Noch gar keine gewichtige Analyse, die einsetzte, sondern
helle Eindrücke des Wohlbefindens
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einem Ideal von sich hinterher sein
versus
sich erforschen, wie man ergeben wird –
seltenes Licht beim Fahren ins Auge trat
genau mitbekam, wie es sich im Auge
formte
bei einem guten Essen in der Stille des Abends vor der Burg. Eine Gasse, die daran entlang läuft.
Arm in Arm stehen beim Blick über Dorf und Wälder. Im vollen Bewusstsein, nie wieder so wie jetzt.
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Das Arglose und die Wunde.
Das Arglose, das einst in die Wunde eintrat, und nicht mehr als sich selbst heraustrat.
Die Wunde, die dem Vertrauen stets kündigt.
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mit dem Gefühl hervorgegangen, «zu sehr« im Untergrund gewesen zu sein
für sich passendes Leben
versäumt zu haben.
bereit dafür sein, anzuheben
zur Glückseligkeit
Gedächtnis, das
blitzartig Erstarrung bewirkte.
jede Kritik fallen lassen
jeden Vorzug auskosten
Eigenschaften des einen wie des anderen.
das, was sich problematisch überträgt.
das, was verzaubert
Zweiter Tag
ganz sorgsam sein dort, wo der andere
kränkbar.
Frühstücksbuffet. junge Frau als Teil eines Paars plötzlich so nah stand, Strahlungen beider wurden drastisch zurückgedrängt, in ihrem vollen Strom so real gespürt.
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Wärmeströmungen tief sich einstricken, die Konsistenz des Körpers neu aufbauen.
von der Wichtigkeit, vom andern gehört zu werden.
nicht in Zitate gekleidet zu werden.
nicht Teil von historischen Beispielen zu werden.
sondern sich dafür zu interessieren, wie der andere subjektiv
durch seine Tür geht.
wenn das nicht der Fall wäre, was soll dann Liebe am Individuum sein?
verschiedenartige Haltungen bedürfen der Kontur. Sie ging zulasten des Herzens
Verhältnisse von «Meister« und «Schüler«
irgendwann hinderlich.
Beziehungsweise: ein geistiges Abhängigkeits- und Verehrungsverhältnis hat nichts damit zu tun
wirklich durch seine Tür gegangen zu sein
frei zu sein mit allem, was da ist.
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auf eine schönste Weise miteinander spielen, verlangsamen. Den andern sehen – lernen.
Dritter Tag
erhöhte Veranda, früher Morgen. breite Straße, weite Sicht. eine Schülerin nach der andern fährt mit dem Rad vorbei.
Swimmingpool. plötzliche Klarheit, die sich einstellt, wenn man wieder allein ist. neuerliches Bedürfnis, die Dinge zu durchdenken. aber was lässt sich durchdenken? Im Erkannten, so der Buddha, finde sich nur das Erkannte. so gehe ich wohl von falschen Voraussetzungen aus, wenn ich an dich denke; hat es etwas damit zu tun, wie du gegenwärtig bist? das meiste verdeckt, weil im Innern, somit unerkannt. Im Unerkannten findet sich nur das Unerkannte.
die Ökonomie an sich, die so viel bestimmt, liegt durchschaut in mir vor.
so langsam und absolut durch den Hotelflur gehen, als sei Ewigkeit doch verwirklichbar. alles im Hotel steht dem entgegen: Planung, Abläufe, Zustände.
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schnelle Abwertungen, die einen selbst betreffen können.
selbst den Großversuch unternommen zu haben, ganz darauf zu verzichten.
jede Lieblosigkeit zu verwandeln.
verschiedene Herkünfte, verschiedene Lebensziele, verschiedene Verhaltensweisen.
Leiden aneinander in unaufgelöster Spannung.
je länger es geht, desto mehr trennende Wirkung.
daher darf es nicht lang gehen.
den Zugang wieder frei machen.
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an welcher Stelle jeder steht
in Bezug darauf
seine Wunden 'hinter sich gelassen zu haben'.
das Wort «Wunde« in «überwunden«