Was war mein Verbrechen heute

(Wolfgang Kubin)

 

Was weiß ich davon, wie sich Vater gerade fühlt

 

so getroffen     [wie]         „als Einziger“

dies

 

falls es das gibt . .

wenigstens in Menschen

gab es das

in diesen Momenten

wurde ich für immer

 

Nahtoderfahrung ?

die Sehnsucht, das andere Ufer zu betreten

dass es

vorhanden ist

 

die alte Verzweiflung

so viel von Sinn zu wissen

und kein Umschlag möglich ist

in

ein wirklich Über-Geordnetes

 

gefundenes Wort          erloren

 

 

Nun kenn ich ganz mein Leid, des Traums entbunden

(Francesco Petrarca)

 

Schmerz einst so groß

dass ich Wahrnehmung / Konsequenz daraus

nicht ganz so ernst nahm – ich dachte

da sei ein Fehler – und

schon war ich drin        in

jenem -

 

wie wenig doch von Menschen gekostet wird, ich meine, wirklich gekostet       ohne Furcht und Zweck

 

so wilden Atem die Gruppe junger Frauen hinterlässt

 

ich erkenne nun deinen Geruch unter allen wieder

 

zeitlebens mit schädigendsten Substanzen zu tun, die sich nicht aufzehrten

 

und plötzlich . . war es bewältigt, in einem bestimmten Sinne, weil ich gültig sah, wie sie waren, wie sie einzuschätzen sind

 

Menschen, für jeden – fast alle – Oberflächen, darunter unbekannt

 

so viele wüste Oberflächen, zu allem Möglichen gezwungen ja

 

der direkte Zusammenprall zwischen etwas aus der Wirklichkeit und aus meiner Disposition kann zu äußersten, außer Kraft setzenden Schock-Momenten führen. Ich bringe dann alle Liebe auf, um mich selbst zu halten und so loszulassen, dass ich zwischenmenschlich nicht verunglücke (im Sinne möglichen Totalschadens). Sie, die diesen Laden betreibt, liebt sich in alle hinein. Wie das fünfjährige Mädchen einst, nur auf heutigem Level. Aber wie ist die Qualität ihrer Spiel-Liebe und wie die Qualität einer Liebe, die alles zu ermessen und aufzubringen hat