Jetzt.
Jetzt ist lange her.
Jetzt.
(Ernst Meister)
»Welcher Gedanke erschuf in welcher Zeit deine Psyche?«
»4.4.2022. Nach zwei Jahren das erste Mal wieder ohne Maske eingekauft«, sagte er. »Es hat von der Blendung desjenigen, der nach langem Gefängnisaufenthalt ans freie Tageslicht tritt.
Wieder Lippen zu sehn
in Gegenwart eines andern
offen
atmen
was
ja
aus Menschen
gemacht werden kann
gemacht wird.«
»Stadt Shanghai. April 2022. Corona-Maßnahmen-Wahn. Aushungerung der Bevölkerung, Isolierung von Säuglingen in Lagern, Schließung von Wohnhausfenstern, um letzte Äußerung der Verzweiflung, das Singen, nicht mehr hörbar zu machen. Das wieder bewirkt von Menschen, Aufsehern.«
»Da sitzen sie wieder, in der Sonne, und bedienen die Gastronomie, bedienen diese Politik.«
»Da ist noch Strom, da ist noch Wohnung mit Schlüssel, da sind noch Läden offen.«
»Er spricht Menschen gut an, manchmal bewegend – spiegelt so etwas Homogen-Schwebendes –, es kommen jedoch Zielvorstellungen und Wirkungen zum Vorschein, die gegenteilig. Schlussfolgerung: sich nicht gut ansprechen lassen.«
»Stetig hypnotische, sphärische Musik, ausschließlich Essenzen, alles wurde günstig interpretiert, hatte Reiz – wollte fortgesetzt sein.«
»Die so alte Frau im Fenster gegenüber, die immer wieder erschien.
Mit was sie dieses Fenster ausfüllte.
Ein so langes
ausgedehntes Leben wuchs da heraus.«
»Ort im Wald, Energien, als sei vor langer Zeit hier ein
Verbrechen geschehn.«
»Trennung von Biodanza und Politik«, sagte er, »halte ich für falsch.
Ich möchte keinen Menschen mehr umarmen, bei dem ich nicht weiß, wo er da steht.«
»4.4.2022. Preissteigerung von Grundnahrungsmitteln zwischen 20-50 Prozent.
Wertschätzung einfachster Käsescheibchen
die nächste Stufe wird wohl sein, dass sie
ganz ausbleiben.«
»Die großen Ausgrenzer sitzen an den Schachbrettern der Kriegsgestaltung, aber auch direkt in der Regierung.«
»Neid, Missgunst sind tabuisierte Emotionen. Sie gehören auf den Tisch.
Wenn hier ein Bürgerkrieg kommt, wird es genau um diese Emotionen gehen.
Es wird um Ausgrenzung, um Nicht-Teilhabe an existenziell Nötigem gehen.«
»Der sensible Mensch fühlt sich in jeden Schrott ein.
Die meisten öffentlich kursierenden Meinungen sind aber genau das.
WEGWISCHEN.«
»inzwischen, längst: Gutmenschenherrentum.«
»Welche Mittöne hörst du in dir
bei diesen musikalischen Tönen.«
»Fehlende Mittel und stellenweise fehlende Fülle. Sie presst alles andere dann auf diesen Level runter, geht scharf ausgrenzend von diesem Ego aus; alles andere hat dann offenbar keine Daseinsberechtigung mehr, auch etwas Glück im Leben naher Mensch nicht.«
»sank so in den hellen Abend ab, Stimme und Atem fremd wurden von Einsamkeit.«
»habe so weinen müssen in der Wärme.«
Lausche den Atemzügen deines Herzens.
(Reshad Feild)
»Dass ein Mensch Wasser trinken kann.«
»Dass
es
Menschen gibt.«
»Dass ich sterben werde, ich.«