Ich erinnere Tage, da schoss alles scheußlich gedrängt ineinander, würdelos. Als schösse jeder einzelne Moment nun zu einer Kunst zusammen. Überarbeitungsstufen des Daseins. Weiße Sonnen im Traum, wenn ich Augen schließe. 

 

Mit Harmonien der 60er-Jahre-Musik im öffentlichen Hintergrund aufgewachsen. In Träumen, Carl, waren solche Voraussetzungstyranneien von Lehrern und andern. Immer enger werdend, bis der Faden für Erkennung riss. Im Traum sah ich dich in einer Ecke, Carl, du sprachst in einer Weise kalt und distanziert, wie ich dich nie erlebte, es gleich einleuchtete? 

 

Als ich am See die Kamera nahm, schwamm junge Teichente so rasch davon. Und was sind es für Wesen! Tatsächlich ergaben Untersuchungen, dass Teichenten offenbar vorm Fotografiertwerden flüchten. Bei häufigem Fotografieren ihren Lebensraum anderswo errichten. Wenn die Teichente noch einmal in ein Gebiet mit Fotografierern komme, verhalte sie sich wie gestört. So kann man es auch unter Menschen verstehen: erst wird ein Individuum attackiert, dann, unter Ausblendung soziologischer Komponenten, für „gestört“ gehalten. Wie weh es tut, wenn Situation ganz weich, verstehend und menschlich, etwas hängenbleibt und sich, in dieser Situation, nicht mehr auflöst. Die Seele. Einzelne Blume durch Regen voll getränkt. Dass nach Rilke, nach solcher bewegenden Bewegung in der Sprache als eine primäre Realität, politisch NS-Zeit kam. Und was kommt nach heutiger, Kassandra? Köstlichkeit von Lippen, hell-bewusst zu mir sprechen. Ja, ich möchte leben, wenn dieser stillfreie Raum ohne Endungen vor mir. Ich trauere, ja, um meine Jugend, darum, was ihr getan wurde. 

 

Es entstehen durchscheinende Geister, zarter Natur, aus der schwarzen Substanz. Oder woraus? 

 

Irrer Radiosender im Café. Entsprechender Nachhall, als ich dann in der Stille der Stadtbibliothek, wo es auch immer weniger still. 

 

Wie geht auch diese Zeit, im Mainstream, mit schöpferischer Stille um! 

 

Diese Art von Dank. Wer sprach, war ihr Herz. 

 

Wer sprach durch einstige „große Liebe“? Ohne sich zu erkundigen, ohne zu erkunden.