»Meditation. Gedanken wie Stellwände vorüberzogen. Ich sah sie mir in ganzer Ruhe von innen an. Und hatte nichts weiter mehr mit ihnen zu tun.«

 

*

 

»Sich vollkommen entspannt fühlen.

– Auch – vom langen Sein im Seewasser.

Suchen in sich, was nicht entspannt sein könnte, nichts mehr finden.«

 

*

 

»Kleines Mädchen: ›Was machen die denn da?‹

Vater: ›Die heiraten.‹

›Was ist das?‹

›Die schmeißen sich ins Unglück.‹

 

Hintergrund:

 

Gründete eine Familie um mehr Geborgenheit zu erfahren.

Genau das Gegenteil kam heraus.

Schließlich keine Annahmebröckchen mehr vonseiten der Frau, kein erotisches Lebensgefühl, keine Wertschätzung mehr.

In der Ehe- und Kinderfalle.

Nicht zuletzt: in der Bezahlfalle.

Sicher: Fehler und Versäumnisse auf beiden Seiten.«

 

»Was suchte er?

Zu lieben.

Einen Menschen, der ihn liebt und dies ausdrücken kann.

In der Lage ist, all die Wunder mit hervorzubringen.«

 

»Seine Kindheit. Er staunte oft zu sehr vor den Phänomenen.

Ein Schuss Respektlosigkeit, mehr noch!, verknüpft mit Handlungsaktivität und wirklicher Kompromisslosigkeit

wäre förderlich gewesen.«

 

*

 

»Überlege dir gut, was du durch Wiederholung verstärken möchtest. Auf einmal ist dein Leben um. ›Einmal ist Schluss.‹«

 

*

 

»Was die Gesellschaft ›nicht normal‹ findet, breche ich jetzt auf, es gilt nicht für mich.

 

Was alles nicht mehr mein Weg ist.

Was ich nicht mehr beginnen werde.

 

Ich will mein Leben im Jenseits davon.«

 

»Was du therapeutisch gelernt und erfahren hast, die Gesetze gelten für mich nicht, klar?«

 

*

 

»Roll over – längst auch zu meinem Prinzip wurde: Traurigkeiten und Schwarze Löcher zu überrollen. Doch dann sitze ich im Wald, es fällt Stille ein. Und ich weiß wieder, was alles eigentlich geschehen war.«

 

»Rory Gallagher – das war eine einzige Öffnung für Musik und ›Ganzheit‹, und so ist es bei mir auch.

 

Der Flow selbst

Alles andre nebensächlich, unwichtig.«

 

»Blues – kommt eher aus der Qual.«

 

»Phänomen Gehorsam«, sagte Carl, »ich habe es mir nun genau angesehen, und auch bedacht, wofür es stehen könnte, und: ich lehne es ab.«

 

»Zu brav gewesen – bei allen Frechheiten –, zu viel gestockt, zu wenig authentischer Flow, der sich erst wirklich ereignet, wenn die

 

unausweichliche Hölle durchquert wird

 

*

 

»Die Kindheitskohärenz ist dahin, sie war so wohlgeordnet, so deutlich und sanft.«

 

»Wie viele Phänomene im Leben, die nichts als auszupeitschen wären. Lassen, das brauch ich nicht mehr.«

 

»Wäre dir ein Gruppendasein lieber gewesen, ein Aufgehobensein

in diesen Standards?«

 

»Das ›über‹ beim ›angepasst‹, das ›überangepasst‹ bewirkt immer wieder – Blödsinn.«

 

»Wie sieht er nun aus

in dieser Phase des Krebses?

Wie ein Jugendlicher, zugleich ein Totenkopf

und doch präsenter, wacher, bewusster als in der Zeit

als er in all diesen verschwommenen Zusammenhängen war.«

 

*

 

»Entscheidend: die Länge, in der etwas ertragen wurde.

 

Und: Grad und Furchtbarkeit der empfundenen ›Hölle‹.

 

Weil ich da schon viel ausgehalten hab, halt ich 'nichts mehr aus'.

 

Sie bildet sich auch sehr schnell.«

 

*

 

»Sie hat ihren ganz eigenen Stil zu leben; für beziehungsfähig halte ich ihn nicht.«

 

»Ich wüsste nicht, was du beigetragen hast zur jeweiligen De-Eskalation?«

 

*

 

»Die Art der Fremde, als ich noch so heil war.

Ein Haus allein am Stadtrand, alle Lichter an.«

 

Mag sein in der letzten Stunde wird Geahntes hell und klar

Und es schließt sich dann die Wunde

Die des Lebens Urgrund war

(Konstantin Wecker)

 

*

 

»IM Schmerz des andern sich länger aufhalten, Natur, Leben

 

will es offenbar nicht.

 

Und doch tue ich es manchmal, so weit es geht, um dich besser zu verstehen.«

 

*

 

»Eine ganz junge Frau, dich unendlich offen ansah.«

 

*

 

»Derjenige im Zirkus, was hat er für ein SelbstBEWUSSTSEIN, für ein Verständnis davon, Beziehungen einzugehen, was für ein Verständnis vom Leben? ›Muss‹ ständig ›Sensationelles‹ bieten.

 

Diese Art Zirkus findet sich an vielen Stellen.«

 

*

 

»Was fehlt heute an einstmals realisierter Komplexität?

 

Ist es gut, dass es fehlt?

 

Ein Leben = Komplexitäts-Verschiebungen.

 

Und: Verschiedenartige Gedächtniskonstellationen eines Daseins.«

 

*

 

»Versuchte einmal mit allen Kräften, etwas für dich mit zu lösen; am Ende sagtest du, dass der Kopf nun voll sei und besser etwas ganz anderes gemacht worden wäre. Das war eine Lektion.«

 

*

 

»Weit zurückliegend: Mit einem ganz freien Gefühl diese Person stehen ließ.

 

Es hätte etwas Ungewöhnliches geschehen können.«

 


 

 

»Die Tage hier, als käme ich

noch deutlicher zu mir.«

 

*

 

»Aufbrechen, Verschwinden auf unbefristet? All diese Räume sind bereits

 

Ausgelotet.

 

Sehne mich dann doch ›nur‹ nach Geborgenheit!

 

Reise: keine bloß kommerziellen Stationen mehr, Zwischenwege.«

 

*

 

»Greife das auf, was sich in einer Begegnung ereignet,

 

damit lässt sich bereits so viel erkennen, wenn es vertieft wird – anstatt *immer weiter zu begegnen*.«

 

*

 

»Selbstständigkeit auf Seminarebene.

Macht einen Abend und – hat wie viel verdient?

Darum gings eigentlich.

Alles Weitere ist natürlich das, was der Einzelne draus macht, und vor allem: Erfüllungsverschiebung.«

 

*

 

»Ich würde gern in meinem einfachsten Sein bleiben.

 

Aber bei diesen Begegnungen kommen Energien zustande, die dies nicht zulassen.

 

Noch scheint das so zu sein.«

 

*

 

»Das Krematorium habe Hochbetrieb.

 

Dieser Geschäftsbereich.«

 

*

 

»Marcel: ›Sich zusammen ins Erlöstwerden, in die Entspannung hinein küssen.‹«

 

*

 

»Erdiger und massiver die meisten Menschen als ich?«

 

*

 

»Wie schlecht ich manchmal wörtlich verstand, in Jugend, ungenau handhabte.

Auf einem Schulfest trat ich mit meinem Freund Achim auf. Beide mit E-Gitarre und Verstärker, er ›Leadgitarrist‹, ich ›Leadsänger‹. Auf unseren T-Shirts stand ›Virgin Killer‹, das war 1976 der Titel der neuen LP von Scorpions. Ich wusste was das heißt, und wusste es absolut nicht! Die Klassenlehrerin war entsetzt. Das war mit 13. 

 

Was bewegte mich ein Lied zu schreiben und zu singen in dieser Zeit mit dem Titel ›Ich bin kein Ding‹ (I'm not a thing)?

 

Einfluss der LP ›Play'n' the game‹ von Nazareth. Erschien im November 1976.

›I don't want to go on without you‹, die Single daraus – unbegreifliche Intensität in der Innerlichkeit, damit erwachte meine Pubertät. Das Stück wurde gespielt, und die Körper tanzten so sehr engumschlungen, so langsam, eigentlich keine Bewegung, bis ein Schritt weitergesetzt wurde gemeinsam im Rhythmus. Auf Klassenfeten aber auch, nach Einladung, im Jugendzimmer.

 

Einfluss von Jellinghaus und Musikhaus Schlüter.

Fuhr mit der Trambahn mal eben in die Innenstadt von Dortmund rein und sah in den Regalen alle Platten durch, *ob neue dabei sind*.

Wie vollständig ich da schon war. Das war mit 14.

 

Eine LP war die Wundertüte der Jugend.

Diese ersten Momente, sie zu hören, diese unbekannten Stücke. 

In der Kindheit: Kauf von Wundertüten am Büdchen.

 

Einfluss von Peter Green.

Schweres, melancholisches Blues-Gitarrenspiel. Das war mit 15.

 

Jugendliches Mädchen

(einstiges Versäumnis, das war mit 16)

am See die Wärme ihrer Haut

Sonnen-aufgeladen.

die Empfindung

es ging so heiß hinein

die Chemie ein so flüssiger Schuss

als tropfte aus der Brust eine Art Nektar

als puppte frische flüssige Magie das Wesen

zu Heimatlichem ein

Geruch wurde zur Sphäre, die

zum Begehren zwang.

In all das sterben, neu erwachen

das sanfte Wasser des Sees

mit jeder Armbewegung neu

die sanften Wasser des Seins

Sonnenglitzern, das sich im Wassertropfen

spiegelte auf der Haut

in der Astralwelt, hatte sie einmal gesagt, könne man mit allem und jedem Sexualität haben.«

Hier befolg ich den Rat, durchblättre die Werke der Alten

Mit geschäftiger Hand, täglich mit neuem Genuß.

Aber die Nächte hindurch hält Amor mich anders beschäftigt;

Werd ich auch halb nur gelehrt, bin ich doppelt beglückt.

Und belehr ich mich nicht, indem ich des lieblichen Busens

Formen spähe, die Hand leite die Hüften hinab?

Dann versteh ich den Marmor erst recht: ich denk' und vergleiche,

Sehe mit fühlendem Aug', fühle mit sehender Hand.

[…]

Sie atmet in lieblichem Schlummer,

Und es durchglühet ihr Hauch mir bis ins Tiefste die Brust.

(Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien)

»Im See, entspricht ganz der Natur eines Lebewesens: wenn da Sonnenstrahlen, die so sanft von innen heraus wärmen.«