»Zusammen denken, zusammen fühlen, jeden Tag, das war der Wunsch gewesen.«
»Sich klarmachen: Jede Information, die du jemand gibst, gerät in ein prinzipiell unbekanntes Deutungssystem.
Macht aus dir und deinem Anliegen – was?«
»Das Deutungssystem, in das ich bei dir geriet – ich musste zu sehr ringen.
zermürbte mich.«
*
»Im Gespräch: immer mal wieder in die Stille gehen, nicht vom Licht abgeschnitten sein.
Die Grenzen dessen, worauf Bewusstsein Zugriff hat. Was sich noch alles tut. Voreinstellungen, die nicht mal geahnt werden können?«
»Von guten Kräften gehalten werden.«
*
»Es gab Anfang der Achtzigerjahre in der Bundesrepublik Deutschland«, sagte Carl Lichthof einmal, »viele mit einem wirklich guten Sinn, wirklich guten Willen und auch Handlungen, die versuchten konsequent zu sein, gerade jenseits der Universitäten. ›Universität‹ wurde als Anpassungsanstalt betrachtet, in der kein Ort angestrebt wurde. Ich weiß noch, als Ende der Siebziger die Langhaarigen aus dem Stadtbild verschwanden, es gilt da nichts zu idealisieren, zu naivisieren, aber es waren viele – darunter, mit denen man keinen Staat machen konnte, wie so schön gesagt wurde, wenige haben wohl ihren, ihren Weg gefunden. Der Rest wurde aufgesaugt von einem Klima – zwischen Arbeitsamt und Berufstätigkeit –, was dann doch zur Kollaboration führte oder in den Rentenstatus oder sonst wohin. Für den männlichen Teil sind dabei ›die‹ Frauen – projektiv oder real – das Zünglein an der Waage. Nämlich gesehen zu haben und zu sehen, dass ein authentischer Weg zur Verschmähung führte. Aufnahme betreffend – abgestraft wurde. Und sich der ›entkernten‹ Macht hingegeben wurde. Das alles extrem verkürzt, aber grundlegend.
Und heute? Ist die große Erleichterung, nichts mehr zu müssen.
Es verdankt sich einer Arbeitsleistung, die ich selbst nicht erbrachte.
Es verdankt sich einer Arbeitsleistung, die ich selbst erbrachte, und die nun auf einem Gipfel angelangt ist, der nicht mehr angereichert werden muss, nur noch kann.
Es fließen Ströme der Erleichterung ab, der Sklaverei entkommen zu sein, wenigstens vorübergehend.
Ich weine manchmal lange, nicht aus Larmoyanz, sondern weil die Qual zu groß war.
Und gedenke derer, mit denen ich ein Stück ging. Einige darunter, die untergingen. Ich selbst hätte es, leicht, auch sein können.«
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»Im See. Eine Ente, wie sehr sie Angst bekam, als ich mich nur schwimmend näherte, flog so schnell und panisch über das Wasser.
Libellen am Seerand, vom Wasser aus sehen. Zu welchen Figuren sie sich aufstellen können. Paartanz.
Plötzlich
Abendstille.
Als es schon kühler war, kamen nochmal andere Menschen. Kinder, die auf die natürlichste Weise im Wasser spielten und redeten, als wären sie nun ganz allein.
Ein Kind, wie es mit einem Handtuch abgetrocknet wurde.
Seeleben – lang der helle Abend –, bis es versiegte.
Heute dachte ich sehr schmerzlich an dich. An unser Leben, das nicht fortgesetzt wurde.«
*
»Störche *können nur 2 Kinder aufziehen*, sind es mehr, werden sie aus dem Nest in den Tod gestoßen.
wundere mich eh immer mehr, über diesen einen Moment, in dem ich entstand.
Gegenwart ist immer auch tiefe Vergangenheit.«
»Aura im Kontakt: Hartgelenkiges und Weiches.
So natürliche, barocke Leiber der Weiber und, als hauste in ihnen die Unendlichkeit.
Der Biedersinn hingegen, sofern vorhanden, verdirbt es.«
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»Hineinhören in den Hunger.«
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»Regen, es wird dunkel, es schüttet so, endlich Weltuntergang.«
Sieh, so ist Tod im Leben. Beides läuft
so durcheinander, wie in einem Teppich
die Fäden laufen;
(Rilke)
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»Die nackten Beine auf dem Kunstledersitz kleben.«
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»Solcher Frieden beim Spazierengehen.«
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»Mit geschlossenen Augen, sanftere Verabschiedung.«
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»Bevor ich eine Frau eigentlich sehe«, sagte Marcel, »sehe ich sie für eine Nanosekunde engelhaft wie in einem schönsten Traum.«
»Sah alles in Vergrößerung, solche Öffnungen.«
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»Es wurde in der Kindheit so viel für mich getan.«
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»Wahnsinn kann ich gut verkraften«, sagte Carl, »aber Wahnsinnsanklänge in einer Begegnung?
Das ist tabuisiert.
Was ich mit Wahnsinn meine?
. . . war Stunden in meinem Rhythmus und leicht, gehe in der Nacht zur Wohnung, eine milde, wärmende Julinacht, und mit einem Mal habe ich innezuhalten, das Quantum Selbstverständnis ist wohl einfach zu Ende, ausgerechnet . . . jetzt erscheint ein Mensch, eine junge Frau, ich mag mich nicht für sie in eine Norm bringen und . . . schon geschehn, ein naiver Laut des Erschreckens, eine unfassbare Gewöhnlichkeit, so kommt es bei mir an. Ich kann diesen Laut nicht integrieren, er verstößt gegen etwas . . . und weiß und weiß ja, ich selbst bin dieser Laut, bzw. die Fähigkeit meines Resonanzraums dazu, der Laut ist die Lücke im Erwartungshorizont meiner selbst, da liegt er, der Schwachpunkt. Was war das für ein Innehalten, was war in ihm? Indessen bin ich nun mit etwas befasst, das den Gehalt des Innehaltens verstellt. Ja ich wünsche mir für solche Momente einen Menschen – jenseits von Psychotherapie –, der mich begleiten könnte, jemand, der sich für solche Zustände interessiert. Es ist ein Zustand des Tabus, und mein Eindruck ist, dass, wenn ich dort weiterschritte, etwas zum Vorschein käme, was mir selbst kaum bekannt ist: etwas Unversiegeltes, vielleicht die Unendlichkeit.«
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»So viel Reflexion ausfahren können, jenseits von sich zu sein.«
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»In Kommunikation mit den Würfeln.«
»Entweder der Weg des Essens. Oder der Weg des Hungerns.«
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»Ich bräuchte ihn, dir gegenüber, buddhistischen Gleichmut.«
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»Plötzlich wurde mir bewusst: ich machte mit dir in einem Punkt die gleiche Erfahrung wie mit den Tätern, ich konnte sagen was ich wollte, es kam nichts an, es wurde nicht einbezogen.
Von daher hab ich einen absoluten Widerwillen entwickelt, dir von mir noch etwas zu erklären.«
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»Jedes Wort an dich eine Liebeserklärung.«
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»Notat für Notat sucht Dasein zu verstehen – und zu erleben, was schon gegangen ist.«
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»Staatsapparatliches Schweigen über Auswirkungen.«
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»Jules Hand. So überaus schmales Ärmchen. Finger, die etwas nach oben hin machen. Nur dies, nichts anderes zu sehen.«
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»Ich schmiss Geschriebenes von mir weg aus jener Zeit«, sagte Carl, »wem und was spielte ich damit zu?«
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»Übers Feld gehen in kurzer Hose, sintflutartiger Regen.«
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»Weiblicher Anteil in der Sommerstadt.
Diese Früh-Jugendliche, so hergerichtet – gestylt –, gar nicht bei sich.
So kräftige Beine und so kurzer Rock, der annehmen lässt, dass kein Höschen darunter sei.
So weiße nackte junge Haut, so viel davon, so wenig Kleid.
Mit der Gewissheit ihrer Wirkung streicht sie sich in arroganter Seelenruhe das Haar aus der Stirn.
Ein so über-reifes Gesicht, so unsichtbar die Genese.«
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»Was ist es für eine Befriedigung, die Chips-Befriedigung?
Solange zu essen, bis man nur noch kriecht und liegt?
Am Ende daliegen wie eine vom Meer endlos ausgewaschene und vergrobte Muschel im Sand?«
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»Mit solchen Wörtern hörbar durch einen inneren Raum schreiten.«
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»Die Feinde von einst habe sie isoliert ›wie Ausstellungsstücke im Museum‹ und habe sich vorsichtig dem ›Aurageruch‹ genähert: der vollen Fahrt, auf der sie gewesen waren: ihrer energetischen Aufladung, ihrer Verblendung. Jetzt könne sie: schließen.«
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»Sein Auge machte aus der Entgegenkommenden ein Kunstwerk, ein erotisch-organisches, und sah in ihre Augen, die begeistert reagierten.«
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»Mit einer Frau wie aus meinem Traum geboren«, sagte Carl, »war ich nie zusammen.«
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»Einen Menschen echten Vertrauens an meiner Seite in der Stadt zu haben, was für eine Stärkung.«
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»Wie stürmte ich in die Welt; jetzt komme ich mit diesen paar Sachen aus.«
»Frei und unbeeinflusst atmen.«
»Mudita, Mitfreude, Freude am Glück der anderen.«
»Als sei jetzt erst die Zeit, mich kennen zu lernen.«