Chaconne spielte sich in meinem Geist, wie es auf einem Instrument nicht möglich, in den Wahnsinn eines Himmels. Höre plötzlich einen Schwamm im Badzimmer eines Ferienhauses, in dem wir zu viert, als Familie waren, zu Boden fallen. 1971. Arten von Tränen. Steht da den Tag, im Einkaufs-Center, kann punktgenau reagieren. Als sei das selbstverständlich. Ausmaß eines Unschärfegrads. Wochen wurde gefiebert, im Lehrerkollegium, vor der „Qualitätsanalyse“; einige, die kommen würden, um die Schule auf mehreren Kern-Ebenen zu beurteilen. Die Schule erhielt insgesamt gute Bewertung. Sekt floss nun und Kolleginnen klopften einander Schulter. Nichts Kritisches fiel mehr. Das unterscheidet wohl Intellektuelle von Bürgerlichen. Das „Schulterklopfen“ ist mir zeitlebens gänzlich fremd geblieben. Wenn etwas klappte, Begeisterung in der Bewegung, ja. Darüber hinaus, schroffe Abwehr, gehörte schon als Kind zum „Ehrenkodex“. Zu fühlen, in Melancholie zu ertrinken, dabei sinnhaftester Existenz nah zu sein. Carl, es war keine gute Idee, sich umzubringen. Und doch hast du meinen Respekt, sich so kampflos klein, unsichtbar gemacht zu haben. Eine Gestalt nach der andern nochmals durchgehen, ein „Versager“ nach dem andern, in Bezug auf das eigene Leben. Etwa 2-4 Ausnahmen. „Überwältigung durch anhaltenden Lärm“ ist für jeden nicht dasselbe. Wenn ich dann ansetze, zu meinem Ton, m/einer Art Chaconne, zur Schrift, hab ich den Eindruck, zunehmend, es mit „Lüge“ zu tun zu haben. Weil die Bröselungen zugrunde liegender Wahrheit resistent sind gegenüber jeder kommunizierbaren Möglichkeit. (In der Jugend war manches überbrückbar, wenn auch nur scheinbar.)