Dankbar, seine Existenz in Ruhe ausleben zu dürfen.

Auch im neuen Jahr wird das zunächst nicht Integrierfähige immer mal wieder triumphieren.

Was sieht sie in dem, was allein ich bin, was ich allein bin?

Was passt in welchem Moment genau?

Wie stark der Drang nach kollektiven Energien?

Tiefe inhumane Schichten identifizieren.

»Wie erstarrt.«

Das ganz Andere, das sich darunter befand.

Stabil im Tragenden zu sein.

Totengedenken

das Unüberbrückbare zwischen Leben und Tod.

zwischen Diesseits und Jenseits.

Menschen

suchen genau da eine 'Brücke'.

*

Kaum innere Möglichkeiten mehr, den Schmerz des andern tief aufzunehmen.

Früher ganz anders.

Auch das brauchte sich offenbar auf.

Sprach es nicht aus; wurde verhaltensbestimmend.

*

»Es stört mich zuweilen«, sagte Marcel, »überhaupt auf der Sprache zu reiten.

Ach so, ich meine damit, die Sprache überhaupt zu gebrauchen.

Weil: In meinen Ohren klingt 'alles' längst unausweichlich zu begrenzt, egal wie bewusst und geschickt etwas gesagt wird.«

Nicht mehr zu wissen, was geträumt wurde; aber sich erhoben gefühlt im Bewusstsein, in dieser Weise geträumt zu haben.

Es ist nicht möglich –, so breitgeduldig etwas von jemand aufzunehmen wie in inneren Prozessen bei sich selbst?

»Haben sie nicht gespürt«, hatte Carl einmal gesagt, »an jener Arbeitsstelle, wie herausgedreht ich etwa in den Pausen saß?

Ja, vor allem das war üblich: das Nicht-Sprechen.«

Was »will« eine Deformation?

Durchbrechen.

Die 'Mutationen' der Wunde brachten sich immer schneller, gefährlicher, begegnungszerreißender hervor. Immer anfälliger für das ursprünglich Intendierte: Die Verurteilung.

So gestaltete sich langfristig die Inkubationszeit dieser Wunde.

Ahnte in jedem Menschen die geheime Existenz, die sich durch die Tage rettete.

Als ihre Stimme kurz eine Lage tiefer kippte, ahnte er ein Inferno von Möglichkeiten.

Mitgeholfen dabei, für immer klar zu machen, was fehlende Menschlichkeit ist.

*

Ach sah sie im öffentlichen Leben einen Tag vor Silvester.

*

Einblick durch hell erleuchtetes Fenster im Parterre in weit offenstehenden Wäscheschrank.

*

Person-Entfaltungsruhe.

Formlose Form

kam

gewaltig herein

Carl schrieb: »Inneres Bild wie aus anderem Leben: Keller in Ralf Mohrs Elternhaus. Da war ich an der Schwelle von Pubertät. Erstmals erlebt: E-Gitarre, Mikrophon, Verstärker, Keyboard, Schlagzeug. House of he rising sun spielten sie, die zwei bis drei Jahre Älteren. Fürs Leben verändert trat ich aus dem Haus.«

»2020. Kostbar so viel Zeit.

Die Gedanken und alles so oft nicht in einem Resonanzraum ausklingen zu lassen.

Sondern im leeren Raum eines Zimmers oder menschenloser Natur.

Da ich wenige Termine hatte, benötigte ich kaum gedankliche Voreinstellungen, was Ruhe gab.

Und: Da ich alles, was auftauchte, durchdrang und aufschrieb, brauchte ich es nicht weiter zu denken, und das gelang zunehmend.

So hatte ich wenige Gedanken auch bei der Meditation und tiefe Ruhe.«

*

In welchem Ausmaß glaubst du Sätzen?

»Sah mich hantieren, in dieser Wohnung hier, so kam es mir manchmal vor: war schon nicht mehr.«

Zu lernen in einem Leben war: Feindliche Fronten zu entkräften.

*

»Ich weiß nun –«, hatte sie einmal gesagt, »wie ich das Universum als Ganzes in mir zu nehmen habe! Ängstlichkeit? Ich habe ihr den Garaus gemacht. So war der Weg herrlich frei gewesen.«

»Mit meinem Tod wird es wie mit dem Untergang eines Reiches sein –, so ausgebaut, erschlossen war das Universum.«

Eine ganz andere Einstellung dazu gewonnen, wenn Gegenteil geschieht!