Ich wurde schon so bedrängt, nach den ent-scheidenden Ereignissen im Innern, wo sonst, dass ich so einsank, so viel zu denken und zu fühlen hatte, dass kurze Zeit lang wurde und ich ganz da war.
Schockierend war, wenigstens die ersten Jahre, wie weit ich dabei vom Ausgangspunkt entfernt lag.
Diese Art des „ganz da seins“ beinhaltet eher eine Inversion von „Ganzheit“, wie sie üblicherweise verstanden wird. Um all diese Zusammenhänge wusste ich in dieser Zeit nicht. Sie wurden, wo ich auch war, nirgendwo thematisiert, in wenigen Büchern, die in keinen Regalen standen, die mir zugänglich waren, stieß ich auf Verwandtes oder verwandt Anmutendes, doch nirgendwo stand geschrieben, weder musterhaft noch anders, wie es mir geht. Ich war mit einem Schlag ohne Vor-Bilder gewesen – das ist leicht gesagt, aber zu ermessen gelte es, was es heißt –, wirklich völlig allein, und zwar in allem Wesentlichen und ganz pragmatisch in dem, was von einem Moment auf den andern leben lässt.
Für die, die mich umgaben, war ich ein Träumer – um nur diese freundliche Version zu erwähnen – und machte mehr oder weniger nichts. Denn man sah nicht, was ich zu tun hatte, und ich lieferte auch keine Ergebnisse ab. Sie waren handelnd und sichtbar im Aufbau, ließen sich für einen Erfolg nach dem andern feiern, und waren ihrer Ansicht nach und auch nachvollziehbar voll da.
Sie erhielten auch alles Mitgefühl dafür, wenn nur ein Haar in der Suppe lag oder ihnen gar etwas widerfuhr.
Ich hingegen galt nicht selten als „ohne Mitgefühl“.