Mehrere Menschen sehr zu mögen beziehungsweise Liebe zu mehreren Partnern – eine Thematik, die das Potenzial hat, spontane Selbsttötung auszulösen; nämlich dann, wenn es kollidiert, zur abrupten Trennung einer intensiven Liebesverbindung kommt.
Daher wäre es nötig, mit *alleroffensten Karten zu spielen*. Nötig, alle Kanäle zu öffnen. Sofern dies gewollt wird.
Was kann gewollt werden?
Sich selbst in der Lage sehen, sich zwei oder drei Frauen im Sinne einer Liebesbindung zuzuwenden. Es kollidiert da nichts in mir, weil die Identitäten und Sphären unterschiedlich sind und auseinandergehalten werden können. Jede Frau ist absolut unersetzbar.
Wesentlich zu wissen:
Wer polyamorös liebt, liebt wirklich. Er geht eine von Liebe geprägte Verbindung mit mehreren Partnern ein. Und alle Beteiligten wissen voneinander und bejahen das gewählte Beziehungsmodell auch. Das kann nur mit vollkommener Ehrlichkeit sich selbst und den anderen gegenüber funktionieren, denn an die Stelle von als Ausschließlichkeit verstandener Treue treten Authentizität und Verbindlichkeit. Untreu ist dann nicht, wer eine Zweit- oder Drittbeziehung eingeht, sondern wer nicht all seinen Partnern gegenüber mit offenen Karten spielt.
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(Abt Muho)
Liebend sein – als Grund-Haltung. Als andauernde Bewegung und Bewegtheit in sich. Kapazitäten haben, die einen Menschen überfordern. Auch dazu neigen, nach einer Zeit mit einem Menschen eine gewisse Pause machen zu wollen. Ihn aber nicht aufgeben wollen, nein, nein.
Dem andern das alles ebenso zugestehen – im folgenden Zitat bloß auf «Affäre« bezogen. Ich selbst bin unfähig dazu, eine bloße Affäre einzugehen. Entweder ich bin ganz da – oder nicht. Aber «Eifersucht«, und was alles dazu gehört, ist selbstredend ein Thema:
Auch wenn man selbst nichts daran findet, eine Affäre einzugehen und sein Herz zu teilen – der Partner daheim soll die Fahne unverbrüchlicher Treue hochhalten. Für ihn will man dann schon lieber der Einzige sein.
So zeigen sich oft gerade die am eifersüchtigsten, die es selbst mit der Treue nicht so genau nehmen. Schließlich wissen sie am allerbesten, wie groß die Versuchung werden und wie schwierig es sein kann, ihr zu widerstehen. Wer sich selbst von anderen Menschen angezogen fühlt, fürchtet umso mehr, vom Partner nicht über alles geliebt zu werden.
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(Abt Muho)
Ja. Das überwinden. Einzusehen, dass der Mensch – (nicht nur) auf Sexualität bezogen – kreatürlich und langfristig nicht monogam ist: Er registrierte manches nicht ohne Eifersucht. Sie war dann ein paar Tage allein. Und befriedigte sich mit allen möglichen Fantasien endlich solange es wirklich nicht mehr ging. Er kam in diesen Fantasien nicht vor. – Das kann als normal angesehen werden.
Sexualität, Teilbereich.
Beziehungen werden beendet, die
nicht ausgelebt sind.
Zu den Menschen, zu denen es eine Wendung zur Liebe hin gegeben hat, mit welchen Liebe gelebt wurde, ihnen gegenüber bin ich in echter Weise treu.
Ich verlasse sie im Innern nicht, niemals!
Selbst wenn die Beziehung schon Jahre beendet ist.
Ich würde sie nie im Stich lassen.
Gefährdet kann Letzteres freilich werden, wenn zu sehr verletzt wurde.