Ebenen der Zärtlichkeit tiefer gehen, in den Körper, in ein Sein Der feuchte Tau, was für ein Gefühl, ihn aufzuwirbeln zur höchsten Lust
dieses Gefühl, nachdem von einem Lebens-Raum in andern gewechselt wurde
Poetik des Übergangs
Phänomen des Lust-Mords
alles, was mir bekannt, lief in Leere aus
Erregung in ihrem Gesicht
sich bildet
manchmal sehe ich dich noch, vor unserm Kennen lernen, beim Tanz
die schwere Schmerz-beladene Frau in dir
u.
das Mädchen voll Leichtigkeit in deiner Aura
bei den ersten Folgen, einst, nichts konnte aufgefangen werden
ja, ich bedaure in eure Schule gegangen zu sein
„Phase“ im Leben, so jüngere Jahre, trunken werden an Tanzflächen, Theken, neue Gesichter, sich ausschütten, erzählen, hören, projizieren Sehnsucht, auf Toiletten erbrechen, wieder rein, alles enger, weiter, verzerrter, glanzvoller, magisch sicher, trunken eben
II
fühlt sich angegriffen/lässt nicht von mir ab – nehme Distanz/die dann beklagt wird – am Ende zählt nur noch mein Verhalten als Vergehen – während ihres als Mitursache entfällt
erotische Wärme in den Augen
Selbst-Erkunder bin und bleib ich im Kern
So viel Sehnsucht, so viel Fehl
wenn ich dransäße, an den Notizen, die verloren sind endlos zähe, einsinkende Nachmittage
III
Aufregung, die in Fieberartiges übergeht, sich stetig steigernd, zer-siedend
Der Bereich, in dem die Gedanken sich verlieren
Wenn eine Zahl für Wirklichkeit steht, bloß von ihr bezeichnet
Wahrnehmungen Eingravierungen, die so weit unter die Würde gehen
Damit in frühen Jahren einhergegangen, nicht wissend, wie damit umzugehen ist, sich noch mehr davon eingefangen
in die fieberartige Auflösung innerer Ordnung geraten
bei gleichzeitigen „Ankerungen des Grauens“
in dieser jugendfrühen Situation, einst, gab ich den Faden ab
in diesem Zustand, in einer Bahnhofsbuchhandlung, war ich das erste Mal auf Gedichte von Paul Celan gestoßen
diese Gedichte schienen auszudrücken, was ich empfand –
um vergeben zu können
dass es keine wunder gibt
(myriam keil)
Später bei allem, was nicht „Vertrauen“ war, entlud sich sofort das verfügbare Grauen
vermehrte sich . . durch Menschen-Re-Aktionen, jenseits von Aufnahme und Wohlwollen
sich impulsiv, der Mensch in ihr, nicht das geschlechtliche Wesen, aufrichtet und durch den Raum stößt
das Mitleidige von Frauen, beim Aufblicken, wenn in diesem Zustand Begehren erschien
und weil da so viel Mangel, in diesen Momenten, erschien umso mehr Begehren
solches Zittern, das All-Tags-Funktionen verwechselte und vertauschte
in diesem Zustand, vollständig allein, traf ich eine Entscheidung, deren Folgen ich nicht mehr loswerden sollte
Es wurden Räume aufgestoßen, unvordenkbar irritierend und schamvoll
Alles danach erschien
in gewisser Weise
tiefer und intensiver
u.
scheußlicher