Einem Kreis gewissermaßen zugehören, seine intimen Sichtweisen, die darin möglich wurden, formulieren und öffentlich machen – das ist ungewohnt (wenn auch nicht ohne literarische ‚Tradition‘), auch nicht unproblematisch, doch sind Vorzüge unübersehbar: Es besteht endlich die Möglichkeit, zu sehen, was jemand – und wie er es – empfunden hat.

 

So besteht also ein Mangel darin, dass es in dem Sinne keine Kultur der Erschließung von Erlebnissen durch Sprache innerhalb eines Kreises – auf seine Teilnehmer bezogen – gibt, die mitgeteilt, öffentlich gemacht würde. Was im Einzelnen hier anzutreffen ist, sind zum einen Momente, die so und nicht anders empfunden wurden und keine Gültigkeit darüber hinaus beanspruchen – was einem laufenden Prozess im Wege wäre –, und dient zum anderen einer Standortbestimmung.

 

Schließlich schreibt auch dieses Schreiben, wie jedes, das es ernst meint, ohne es immer zu sein, gegen ein Vergessen, gegen das Verschwinden an. Chancenlos von vorneherein, wie jede „Suche nach der verlorenen Zeit“ (es liegt bereits am mnestischen Fixiersystem selbst, das jeder Wirklichkeit außerhalb seiner selbst auch fremd gegenübersteht), ist nun am Beispiel eines Daseinsentwurfs Nachfolgendes (ein Konglomerat aus Wünschen, Tatsächlichkeiten und Einbildungen) abgebildet zu sehen.

 

 

 

Ralf Willms, im Mai 2016