Lichthof 22: Spiritualität und Gott
Entweder: du bist in allen Nuancen göttlich
ODER
nicht.
Gott, wenn es Derartiges gibt, scheint – auch – ein Schwachkopf zu sein, mit seinem Universum, schwer auszuhalten.
Wenn Gott tatsächlich existiert, dann ist er nicht auf die selig gewordenen Menschen neugierig, sondern auf die tausendfältige Art der Existenz, in der er sich selbst erkennt. Letzten Endes ist auch Gott nur Mensch – der MENSCH des Menschen –, und auch Er will selig werden, was ungleich wichtiger ist, als daß der Mensch selig werde.
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(Imre Kertész)
Ich will – sagte er – gar nicht erleuchtet sein.
»Erleuchtung« ist für mich kein maßgebliches Kriterium. Überdies allzu leicht erklärbar. Wenn auch alles andere als leicht, dorthin zu gelangen. In diese – Erfahrungs-Überschätzung.
Ich will mein bescheidenes kleines, großes Leben.
Bei dem die Adjektive wegfallen können. Es ist weder klein noch groß noch bescheiden noch erleuchtet, es ist un/einfach und mein Leben, und es ist genau so richtig.
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Gott? Eher ein Universum voll Unfälle.
Von vornherein
diesen »Idioten Universum«
anders einschätzen, anders sich in ihm verhalten.
Verzicht auf all die
gängigen Weltbilder.
Da ist kein Gott, sagte sie, da ist nur Samen und Scheiße. Der Juckreiz im Geschlecht und was dazugehört: das Schönste, das Reichste. Gut: es ist Gott. Bis – in allerfeinste Verästelungen.
Mein Gott, sagte er, was bist Du für ein Gott!
Wie verletzlich die Dinge sind, z. B. der Fotoapparat.
Schrie »kann das einfach nicht mehr sehn«.
Die herkömmlichen Aufgaben auf Erden langweilten dich von vornherein.
Gnadenlosigkeit des Universums: verloren ist verloren.
Man könnte nun etwa: mit umfänglichem Bewusstsein ein Buch dazu schreiben oder es lassen. Verloren ist gefunden. Wenn auch »verloren« und »gefunden« nichts mehr miteinander zu tun haben.
Es war alles – noch – anders?
Ja. Die unbewussten Stellen und Vernetzungen
im Hinter-Grund, von so weit her. Gott! Trotz allem, ohne zu hoffen, hoffst du es.
Wie das Bewusstsein diese Spur der Erfahrung wieder aufnahm.
Die Nacht war so magenleer, beziehungsleer, dunkel und eigentlich.
Füllte seinen Kopf, um die leere Weite im Universum nicht zu weit zu spüren.
Als er es erkannte,
umgekehrt.
Die leere Fülle.
Diese noch andere Geschichte in der mitteilbaren.
Es müssen offenbar »spirituelle Sensationen« sein, um seine Heilungs-Aufmerksamkeit zu erreichen.
Gott ist ein Mörder.
Wenigstens ausgesprochen.
Was wartet am Ende, Prostata-Krebs, das Göttliche im Prostata-Krebs?
Ein Griff in die Nase, Sturzblut, Altersbrüchigkeit.
Wieder finden zu
d/einer Art Gebet.
Es geht nicht allein um Worte und Erkenntnisse, sondern dann um sie als Vehikel zur Energie, um sie schließlich – Worte und Erkenntnisse – zu vergessen.
Nichts ist nicht nichts.
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(Ilma Rakusa)
Ich habe nichts damit zu tun, sagte sie. Aber ich gab alles ab an Bruno Gröning.
Traum: Ich hielt eine Papiertüte auf, die mein Herz war. Erst fand ich nichts, suchte danach, was sich hineinlegen ließe. Dann wurde die Tüte so voll, kam so viel, dass sich die Tüte in die Quelle verwandelte.
Die Wundentiefe ist
nicht die eigentliche Tiefe.
Darunter
die Unendlichkeit.
Was in dir stirbt, bleibt doch anwesend.
+
Trug seinen Zerknirschtheits-Grad stolz mit sich.
Ein riesiges Augenpaar, das den andern fast verschluckte. Stach schwarz heraus.
Die Region ihres Kopfes
Seien mit einer ganz anderen Energie wiedergekommen.
Schöne Ruhe des jungen Kellners.
'Hochspirituell', ohne dass er ein Bewusstsein davon hätte.
Weit über allen Kronen
Gebreitet ohne jeden Riss;
In einer weissen Dämmernis
-
(Uriel Birnbaum)
Plötzlich
wurdest du
heilig. Das in dir Ausgegrenzte freudig.
Direkt, als er eingetroffen, sei er eingetaucht
in diese Energie wie in einen tiefen See.
Leuchtender Geschmack beim Biss in diesen Apfel.
Jedes Lebewesen, und jeder Raum, wurde dir zum
wertgeschätztesten Heiligtume.
In Momenten höchsten Liebesglücks, der unbestimmte Eindruck, nicht allein gewesen zu sein.