Nachtrag:

 

 

Mit dieser nervlichen Disposition einst ließ sich alles so schlecht angehen, mit 15: Schule, Berufsfindung, Beziehung, Freundeskreis, Sexualität. Wenn sich in vielen Momenten allein an einem Tag etwas in sich selbst in einer Weise entzündet, womit sich eigentlich nichts angehen lässt.

Und auch vom heutigen Ort aus betrachtet: Ein innerer Raum – trotz allem, was dafür getan wurde –, in dem sich leicht etwas ungesund entzündet. Nicht nur, aber auch: ein Echoraum einstmaliger Geschehnisse.

 

 

 

 

Erinnerung daran, vor Tagen in dem Kloster Timios Stavros Verweilen so lange ausgedehnt zu haben, bis aus sich selbst vertiefender Stille mehr und mehr Glück erblüht war. Es fiel zusammen mit dem Klosterinnenhof, wo du mit der Freundin saßt, in dem es überreich in sorgsam gepflegter Anordnung herbstlich blühte.

 

 

 

 

Befasst zu sein mit »Nachbeben«.

Menschen zu erinnern, nicht zum ersten Mal, bei denen du es für möglich hältst, was in der jeweiligen Zeit kaum erkannt wurde, dass bestimmte (verdeckte, nicht thematisierte) Geschehnisse ein ganzes Leben zuhöchst problematisch nachbebten. Vor denen du selbst, als noch nichts Derartiges mit dir geschehen war, irritiert und kopfschüttelnd standst.

 

 

 

 

Spíli. Was für eine Wohltat, freundlich sein – zu können. Ein gewaltiger Berg, der so nah bei dem Dorf steht.

 

 

Allein etwas einkaufen gegangen und das Gefühl wiedergefunden, wie es gewesen wäre, allein unterwegs zu sein. Klarheit, Entschiedenheit, andere Art des Verweilens. Aus dem Beziehungszustand ergibt sich naturgemäß anderes: Fülle, bezogen zu sein und, wenn es wirklich gut ist zwischen zweien, in berührender Liebe

 

 

zu sein.

 

 

Jetzt, nach zehn Tagen auf Kreta, bereit zu sein für Stille,

 

 

für einen längeren Weg in sie hinein.

 

 

 

 

Nachts ins Meer gegangen, weit rausgeschwommen.