Kreta 14.10.2019 

Ab vier Uhr keinen Schlaf mehr gefunden, obgleich höhere Dosierung des Schlafmittels genommen. Es war als Jugendlicher schon so: In einem Zustand wie jetzt keine »Verkleinerungswelten« zu vertragen, wozu schon die Grußwelt gehören kann, die nun etwas fortzusetzen trachtet, was nicht mehr fortgesetzt werden möchte. Jedenfalls nicht wie zuvor.

 

 

Freier Ausdruck wurde dir in der Familie von Anfang des Lebens an gewährt.

Doch an einem Morgen wie diesem ist da kein Ausdruckswille, ist gar nichts mehr da, was dich nur etwas froh macht.

Brauchst offenbar diesen Ausdruck jetzt, Auslebung von Trostlosigkeit und Todernst.

 

 

Und schließlich irgendwann  .  .  .  beim Heranschlagen der Wellen an den Strand

mit heller werdender und wärmender Sonne

wurde das Gefühl wieder durchlässiger

und auch etwas froh.

 

 

 

 

Das Ausgelebte. Diejenigen Situationen, in denen du dich all der Furchtsamkeit, ja Ängstlichkeit in dir stelltest, aussetztest, dasjenige bis in letzte Nuancen vollbewusst durchstandst, immer wieder und     

 

 

so lange: bis hin zu Momenten absoluter Angstlosigkeit.

 

 

 

 

Pánormo. Cafétisch auf einer gewissen Anhöhe, von der frontal aufs Meer gesehen werden kann. Wellen blitzen schon weit draußen weiß auf, an so vielen Stellen gleichzeitig, und treiben von starkem Drang getrieben dem Strand entgegen. Zeitweilig völlig anspannungsfrei sein. Erinnerung daran, von Anfang an zu den Eltern kommen zu dürfen und, ja im Zweifelsfall, gestreichelt zu werden. Schutz und Geborgenheit erfahren zu haben. 

 

 

 

 

Mit dem Wagen unterwegs in Richtung Timios Stavros. Höchster Gipfel Kretas (2546 m).

 

 

Stille und Energien in dieser Berggegend.

 

 

Gewahrwerdung eines Klosters

 

 

und Eintritt in das Kloster. Über lange Zeit war kein Gebäude mehr zu sehen gewesen. Sondern rechts immer wieder Kurvenmauern auf steil ansteigender Straße. Und links erschienen immer noch gewaltigere Berghänge, hunderte von Metern fielen sie hinab, Steilhänge, an denen sich das Sonnenlicht brach. Unweit vor dem Kloster waren Ziegen auf der Straße wie angewurzelt stehen geblieben, bevor sie geflüchtet waren, weil eine bestimmte Distanz mit dem Näherkommen unterlaufen worden war. 

 

 

Eine Nonne in fortgeschrittenem Alter erscheint auf dem Klostergelände, sonst niemand. Aus ihren Augen nimmst du ein einziges Herz wahr, eine Quelle vollendeter Friedfertigkeit.