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Herkunft des Menschen – die Umarmung.
Traum: Verfolgung, Mutter, sie im Kriegsgebiet gerettet. Als ich sie am Ende an der Hand hielt, fühlte sie sich nicht wie Mutter an. Wer war sie?
wenig später sah ich mehrere Freunde aus der Grundschule, die ich nach vierter Klasse nie mehr sah, sich doch so tief eingeprägt hatten, in einer Baracke wieder.
Loslassfähigkeit inneren Phänomens.
manches also nicht loslassbar
kommt stets verstärkt wieder und wieder.
Sexualität, als der Kopf so ganz transformiert wurde.
ließ, wie sonst nie, Erkenntnisse vorbeiziehen, weil das
nicht-kognitive Einheitsgefühl stärker, ja schöner war.
Ur-Fließen, ganzes Jetzt-Fließen sein. Geburt weit, spät im Leben.
Gedanken und Vergangenheiten lösten sich auf
so geschwächt und gestärkt zugleich
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Bild mit „vollendeter Symmetrie“ unterlegt, genau im Zentrum zwei Köpfe, sehr innig
miteinander.
wie oft antwortete ich dir im Geiste?
Entmystifizierung durch Worte.
manchmal packt mich eine solche Scheu
endloses Wohlsein zwischen zweien als Potenzial
besonderer Raum der Verletzlichkeit
zugleich möchte man frei davon sein
braucht beides.
Du liebzitterst vor Ahnungen
-
Else Lasker-Schüler
Sprache deines Gefühls
nochmals erweiterter Prozess, sich dem
Leben zu öffnen
ganz tiefe Gewissheiten
Same, der emporschießt, aufgebrochenen Zement zurücklässt; und in gewissen Zonen dürfen sich auch die zementierenden Köpfe verlieren.
. . . Treffen waren dann nicht so gut, wenn ein Schweigen über irgendetwas aufgebaut wurde, das angesprochen und aufgelöst gehört hätte.
ganz angekommen da, dem Menschen seiner gegenwärtigen Wahl, wie er gerade da ist, sein Vertrauen zu geben
so schönes, reines, immerwährendes Fließen. Details wollen kaum mehr erschlossen sein, es ist dies in sich.
bei allem Chaos
im Innern sehr leise tickt, sehr tief und genau.
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über Liebe und Freiheit sprechen
*nicht ganz unbedrohlich*
„Entseelung“
sollte nicht vergessen werden, dass „Seele“ nie ganz aussetzt, von daher ein Kontinuum bildet.
Andererseits ist das in zentralen Punkten für Dich, in Hinblick auf meine Person, kein beschreibbarer Begriff.
etwas zugestoßen, das keinesfalls „herkömmlich“ zu verstehen ist.
. . . geht wesentlich um Weiterentwicklung der Gruppe (und darum, Teil dieser Gruppe zu sein), jeder Einzelne wird dann entsprechend partizipieren.
. . . in Tiefenschichten und von innen heraus und ganz, sodass Wahrnehmung sich erneuerte und nochmals eine andre wurde. Passt gut zum März.
Und sich ein neuer Erdball um uns schließt
-
Else Lasker-Schüler
+
*. . . hattest ihn – mich – damit sehr stigmatisiert*
*ich könnte, sagte er, zurzeit mein Leben kurz und klein schlagen. Das ist sehr wichtig für mich. Es ist, nach Jahrzehnten, Befreiung. Alles fließt [nur von daher] zusammen*
Geburt
*Geburtstage waren für mich in letzten Jahren „nichts mehr Besonderes“. Aber diesmal fühle ich, dass ich wie aus einer Kapsel sprenge, ungeheuer grob, ungeheuer fein, ich würde am liebsten 5 Jahre so verbringen*
*. . . bei deiner Erwähnung der „Sachen“, die dich ins Leben bringen, unsere Beziehung fehlte*
unter Liebe verstehen
*eine große Nähe und immerwährendes Sich-Erreichen, Unterordnung aller Schwierigkeiten von einem gemeinsamen inneren Ort aus*
warum so radikalisiert?
*. . . auch sonst kaum Einnahmequellen haben, 55, […] ganz unabhängig davon jeder Moment kostbar, Libido neigt sich, Furcht, nicht mehr genug zu leben, und nehme das jetzt ganz selbst in die Hand und mache da, was ich will!*
*viele Menschen pendeln stetig „zwischen Alptraum und Traum“. Das geht womöglich Jahre, Jahrzehnte, ohne dass die jeweiligen fähig wären, eine echte Entscheidung zu treffen. sehr hohe Toleranz. aber irgendwann ist bei mir „einfach Schluss“ – […] im Innern wird es nicht aufhören, an dich zu denken, ja*
*. . . da wusste ich, dass ich den Kern unserer Konflikte erkannt hatte*
*in diesen Momenten warst du vollständig nicht-empathisch*
*Menschenleere wahrgenommen, obgleich nicht wenige da waren. daran war zu ersehen, wie sehr wir uns gefüllt hatten. im Weiteren war da plötzlich ein Gefühl, das ich 1 Jahr an diesem Ort nicht hatte: ich war plötzlich allein. ich war wieder ich. und es war gut*
*ich habe in unsern Konflikten viel geblutet, wie du. aber jeder in dieser Weise destruktive Konflikt hat mich von dir entfernt. bei mir ist das nicht so wie bei dir, ich finde nicht mehr richtig zu dir, wie wir waren, zurück*
*ich kann mich nicht mehr einlassen, wie es einmal war.*
*Einlassen das zentrale Wort*
+
*. . . änderte nichts daran, dass die Gesamtsituation für mich nicht ins Glück führte*
*. . . ich mag ihn einfach nicht. ich mag generell keine Hunde. und noch weniger mag ich den Umgang von Menschen mit Hunden*
*. . . dazu gehört für mich, Zustände des andern zu erspüren und ihm vorausblickend vieles zu ersparen*
*Es war ein unglaublicher Mangel, der sich anderweitig erfüllen musste.*
*ist keine Herunterstufung, ist nicht weniger wert*
*Dass es jetzt passiert ist, hat mit meiner Haltung zu tun. Ich muss das jetzt leben, bevor Geschlechtskraft ganz dahin ist und ich verblüht*
alle belastenden Phänomene und Wörter sind aufgelöst. Sind noch da. Sind nun weg.
das Hacken ganz lassen.
nichts mehr dazutun, dass sich etwas einkerbt.
ich ließ das Labyrinth stehen.
ich ließ alle Labyrinthe stehen
und ging davon.
nur noch leise, eher schwindende Vermischungen.
innerer Zustand wie angehobener Meeresspiegel
alles wird überströmt von süßem Wasser
Anleitung und Einlassen. „muss in die Tiefe leuchten“
reagiere auf alles im Raum sensibel
vertrage da keine Grenze im Ton
jenseits davon?
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten ungenau
-
Rilke
Menschen auf ihre Potenziale hin ansehen.
Schärfe bei negativem Verhalten nehmen.
Aus der Fülle
Basis stark halten.
Einzeln sind wir Engel nicht; zusammen
bilden wir den Engel unsrer Liebe
-
Rilke
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der erste tief sich eingrabende, tief verletzende Schatten zwischen zweien
die einander etwas bedeuten
solche Trauer, solche Veränderung
hab das Wochen, ja Monate gemacht, sagte er
um dann mit einer „Klugscheißerei“ (weil in zentralem Punkt nicht stimmig) – mit dem Beispiel eines Menschen – konfrontiert und so
in niedere Schwingungen degradiert zu werden. Nie mehr!
DU
in der Nacht
mit dem Verlernen der Welt Beschäftigte
[...]
mit der singenden Landkarte eines verborgenen Meeres
-
Nelly (Leonie) Sachs
Tag verbringen in Liebeserwartungssehnsucht
Ich möchte dich in allen Tiefen schonen.
-
Christian Morgenstern
wie ein Popstar leben (ohne Pop und Star), überhaupt alles machen, was man gerade will . . .
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*nicht so toll, länger was zu schreiben, dann ohne inhaltliche Entgegennahme wieder etwas erklären zu sollen*
Sehnsucht – Angst
Sehnsucht – Vertrauen
Dimension, sich sehr verletzlich gemacht zu haben, und verletzt werden.
äußerst wach für Freiraum und Freiheit
das war hart, „psychisch Kranke“ haben so was zuweilen drauf, *völligen Umdreh*
kommen bessre, geborgenere Zeiten . . .
wie erstarrt ihre Seele, in diesem Moment, weil er sie jedes Mal nur ansah und nie Kontakt aufnahm.
Erinnerung an Kinder, die sich immer sprachlich erreichen mussten
um nicht gleich zu erwelken.
im Kriegsspiel unschuldig glücklich waren.
plötzlich fehlte etwas, man wusste nicht mehr was, aber spürte, wie sehr es fehlte.
Erinnerung an ein Mädchen, frühjugendliches Alter, so ausgedörrt Gesicht und Körper.
die andre hingegen, bereits zwiegeschlechtlicher Speichel, Säfte flossen.
Meine Augen lieben dich an
-
Else Lasker-Schüler
und dieser ganz Alte, der nur noch zitternd, letzterinnernd, letzterschauend, vor einem Getränk in aller Öffentlichkeit sitzt.
im Moment des Erinnerns geht es hinab oder hinauf ?
Erinnerungsmonsterentstehung – sich darin gespiegelt.
Das Verschwinden im Kosmos. Friedhöfe noch Namen und Familien zusammenhalten.
wo die Unsicherheit zu rauschen beginnt
und die Flügel für die Außer-sich-Geratenen liegen –
-
Leonie Sachs
blick ich auf vorgestern
wie versteint schon
Erinnerung, so leuchtend Leben war.
kaum mehr, nichts mehr
sich herauslösen lässt, du
wieder und wieder ihn angriffen, einst
jede Energie dieser Art – nun „ihr Aus“.
inneres Gesicht – aus psychischen Hautfetzen
zusammengesetzt. Darunter
leis fließendes Leben
noch da.
dem Routineidiotismus der Berufe entgangen.
die ihr beinah Schutz seid, wo niemand
schützt.
-
Rilke
Quellen des Leibesinneren
immer andocken, keinen fallen lassen, jeden.
durch Werktätigkeitstag früh in Bedrängnis geriet
am Abend verwirrt, überfordert, nicht sich selbst
Rettungsanker wie Rausgehen und Alkohol –
welche Erregungsstärke, wie schläft sie, sagte er, vor unserm Treffen.
Gehirnbahn, sagte er, auf der man zum Idioten wird.
Das Dunkel lässt nicht mit sich reden
Geh ich zurück in den Schlaf
Der Morgen vielleicht weiß es anders
-
Heiner Müller
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in der Nacht Träume wie leiseste Fingerspitzenberührungen
in
innerer Weite
Missverständnisengen
wurde möglich
durch beiderseitig so viel Gefühl
zieht es sich heraus
halten Situationen nicht stand.
was ein Mensch, dem man begegnet, alles
mit sich führt.
Stelle herbeiführen, in der man
ganz mit dem andern.
Angenehmheitsgrad einer Öffnung
da liegen. verklebt und verhakt noch immer „wie ein“ frisches oder unfrisches Fohlen in sich.
deine Wangen am Morgen
dreiviertelnackte Leiber im Wasser. Wo stehen die Bewusstseine? Alle großgewordner Samen. Alle in ganz tiefer Weise: verbindungsfreudig. Doch was tun sie: schwimmen und Regeln einhalten.
vor dem Treffen
hochverdichtete Überwältigung
bei so viel, was erwartet werden kann, schwindeln, kollabieren plötzlich Adern; Person geht ebenso hormonell wie angstvoll über Bord.
wie viel Furcht doch besteht
sich einem Menschen wirklich zu nähern.
Psyche jede Lücke nutzt
Stressoren, Maskentürme.
Da ist in der Irre Gold versteckt –
-
Leonie Sachs
Abstandsschwund.
In meine Dunkelheit
Wagt sich kein Hirte.
-
Else Lasker-Schüler
das Warten
zwei Atmungen
geäußerte
Sehnsucht
was aus Augen zum Vorschein kommt
Menschen – eingewohntes weiches Fleisch
abseits vom Wege
Schutz-Raum
Auflösung des Panzers, der Maske
Entstehung von Leben
in
Tiefenschichten
unzugängliches Schweigen
bedeutungsvollster Mensch des andern
beschwert
Sphäre zwischen Menschen
unpassende Worte
tief geöffnet
verweben sich nun immerzu
in
fruchtbarstem inneren Fleisch
was für unscheinbare Höllen es gibt.
scharf konturierte Gefühle verschaffen Furcht bzw. Erinnerung an etwas, das nicht gewollt werden kann.
dreiviertel Nacht schlaflos, rollende Züge
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'Problem' beziehungsintern lösen
oder
nicht
Trennlinie: andere Frau.
solche Befangenheit
vor ihr zu sprechen über
Zärtlichkeit mit _
zerteilt beide
Körper und Nerven
weil so tief und so lang
zusammen – gewesen
. . . reden euphorisiert
ohne tiefe Bedeutungsgebung für Schmerz und Freude.
erscheint so her- und wieder weggeweht.
Lehrer, die nicht sensibilisiert sind für Sonderwege.
was alles Einsamkeit verstärkt
was in Begegnung leuchtet
Kränkung –
selbst nicht in Lage gewesen, in Kommunikation darüber, Hauptgrund dafür herauszuschälen.
Wie oft im Leben –
kein Fürsprecher seiner selbst gewesen zu sein.
kollektiv herabgestuft
(nun auf dieser Ebene, im 'Spezialgebiet', in
diesem weiten Weg aus Verzweiflungen heraus).
schwere Füße beim Gehen.
schönes, wurzelauthentisches Erleben eingeebnet.
Lob der ohnehin kohärenten Gestalten.
bleibt permanent in Lust und Maßgeblichkeit
auf dieser Ebene nun
Kluft
auszuhalten.
Sprache ohne explizites Urteil.
(jener, in Kleinheit voller expliziter Urteile)
zu okkupiert-verdunkelt gewesen, um
froh zu machen.
aus einer „unattraktiven Situation“
einen Hauptakt machen.
wenn Augen sofort zusammen wollen
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gerade Zahl in Gruppe fördere Paarbildung
durch ungrade Zahl
undifferenzierte Energiebildung
Tiefenwohlseinsstrom
nebeneinander liegen
beim erinnernden Schreiben
Hand rüberwandert
Wanderung der Hand
der andre im eignen Erinnerungsblatt weiterschreibt
zum Blühen bringen
Augen – Dunkelzwang statt liebend hellweich offen
so sensibel
im tiefsten Untergrund
jenseits von Ästhetik
Kopf an Kopf
sich seine Kräfte durch die Augen zeigen
was an Lebensproblematik hindurchströmt.
Tiefe des Atems fördern
um Muster kultureller Unterdrückung loszuwerden
affektive Kommunion
durch Musik kommen Menschen richtig ins Fühlen
Arme, die am Herzen gewachsen sind
„Moment der Ewigkeit“
Umarmung mit einer Person
Raum und Zeit weichen
Herz an Herz
sein
so viele Grenzen in dieser Kultur, dass man
Angst voreinander hat.
kein Drama draus machen. Fühlen lassen
wenn jemand mich nicht fühlt
Grenzen überschreitet.
+
berührt worden sein
Wanderung im Körper
aller Zellen Partikel Ströme
oben gesessen
Erdung verloren, sagte sie.
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so stark so nah
beim Tanz
Augen ineinander leuchten
Augensonnentanz
traumharmonische Umarmung
Moment der Ganzgeborgenheit
Krankenhaus
solche Adresse verschafft etwas Ruhe
nun ist man „krank“
hat sich um Wunden zu kümmern
mit minimaler Beratung
Parkgebühren unmäßig an solchem
Ort der Not
sich ganz fallen lässt in das, was zusetzt
Nicht-Ansprechbarkeit
der andre aufhört zu hacken
küsst ihn wie ein Kind eine heilige Puppe
Zeichen erkennen – wenn jemand so zögert das
Ja zu sprechen
derjenige wäre genau zu erhören.
Wenn zwischen Ja und Nein nichts ist, was anerkannt wird.
Jemand dieser Situation ausgeliefert ist.
Wo ist man dann?
unter solchem Druck
rückt alles in so weite Ferne
nichts Anderweitigem mehr nachgekommen wird.
du warst ihr Hauptgewinn
Erinnerte mich plötzlich
wie Recht sie hat
man kann viel machen, zuweilen Hilfe erhalten
aber Rettung ja jemand
der einen ganz liebt
sich schuldig fühlen
dieses wenig differenzierte Gefühl offenbar benötigen.
konnte sich überhaupt nicht mehr verständigen bzw. keinen heilsamen Ort in sich mehr erreichen.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist das Leben!
-
Charlie Chaplin 16.04.1959 anlässlich seines 70. Geburtstages
gestern Nacht geträumt, dass du stirbst. Und es war ein Schmerz, der ohne Grenze war.
Du bist gewaltig.
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fing an durch den Bruder, Blick auf Benachteiligung
setzte sich
wie fort?