... höre seit Tagen Uriah Heep, Musik der Jugend, Stimmen mit so viel Identität, und erfuhr eben, dass David Byron, der Sänger, 1985 starb, ich wähnte ihn lebend ..
Stehen da morgens um 7 schon rum, offenbar frisch, und das geht bis 17 Uhr, jeden Tag. Berufe, die in Form von „psychischen Kosten“ nie aufhören.
Von politischer Lyrik halte ich nicht viel, da gibt es andere Formen (z. B. Essay). Andererseits kann mittels lyrischer Form besonders gut ‚aufgeklärt` werden, das liegt an ihrer Kürze und ggf. an entsprechender Sprachgebung.
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Fiel am sonnigen Nachmittag einfach vom Rad. Sicher fällt das nicht oft so aus, tot. Derjenige war unglücklich auf den Kopf gefallen. Vor dem Minigolfplatz. Viel Rasen, nur der Eingangsbereich aus Stein. Gesunde Gesichtsfarbe. Ca. 70 Jahre alt. Nicht unkräftig der Körper, aber mit den Jahren wohl recht steif geworden. Wie viele Tode im Leben gingen dem voraus? Davon war etwas zu sehen. 70 Jahre, ein Leben - lässt sich nicht ermessen. Fällt. Kurz. Tot.
Heute registriere ich in jeder Bewegung eines Mitmenschen eine Last.
Betr. Meer
... ich denke, und du sagst es ja mit anderen Worten, wir sollten uns ... treffen, um diese Art von Realität einbeziehen zu können. Das sollte ja für beide mit innerer Zeit geschehen, sonst nicht. Will sagen: Wenn es dir passen sollte, kann ich im Grunde jederzeit aufbrechen, weil es ein für dieses Jahr eingeplantes, noch uneingelöstes Reisevorhaben ist: einfach aufzubrechen. Das soll dich jetzt nicht in Bedrängnis bringen. Bei mir ist das so, dass ich nie etwas gegen die wirkliche Lust von jemand machen möchte, andernfalls zieh ich mich zurück. Wenn das für dich infrage kommt, sollte es ein verlängertes Wochenende allerdings sein. [...] Ich kann dich mehr als gut verstehen hinsichtlich Reisezeit allein. [...] Damit gehörst du aber wohl in die Kategorie der Menschen, die einfach wenig Zeit haben und irgendwann vor dem Faktum stehen, wie so gesagt wird, „nicht alles haben zu können ...“ (vermutlich fallen wir hinten runter). Wenn es ein bisschen weiterginge, mit uns, im etwas näheren Sinne, ist es ja auch so eine Sache Des-andern-Kennenlernens. Hättest du von B geschrieben [...] wär das sofort o.k. gewesen. Ich hab ja gar nicht gewusst, wie es dir da geht. Zugegeben, ich komm schnell auf trübe Gedanken, kann aber andererseits gut damit umgehen, wenn ich z. B. einfach Bescheid weiß. Ich begreife ein bisschen, dass und wie du auf dem Weg der Selbstbefreiung bist, das gefällt mir, so etwas unterstütze ich immer. Weil ich weiß, dass es das Wichtigste bzw. Voraussetzung für alles andere ist. Bleibt halt die nächsten Monate die Frage, was und wie es mit uns wird. Ob der Kontakt ins Blühen gerät, zeitweilig, oder ob es zurückgehen wird. Das ist jetzt (ich verzichte auf das Wörtchen „noch“) offen.