Es ist Gnade, in der Begegnung
nah den Tränen sein zu dürfen
(und nicht zerschlagen in der Isolation)
Wenn wir bleiben könnten
in diesem Kuß
wenn wir bleiben könnten
so wie jetzt
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Lily Brett
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geht durch Stadtbibliothek
fast alle Wörter abgeblüht, abgelebt.
Als er tief in Raum schaut, wendet sich aus der Tiefe des Raumes ein nachdenklicher Mund entgegen –
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Es kommen ganz zarte Gefühle wieder: als ich dir kurz hinterhersah, wie du aufgestanden warst, und noch liegengeblieben war mit einem Herzen, das so sehr mit dir war. Alle Stunden.
nach direktem Kontakt kommt Erinnerung so stark, dass ich nichts anderes mehr tun kann oder möchte, als ihr zu folgen. Ich wäre auch nicht mehr anwesend in dem, was ich gerade getan hatte.
wie ich mich selbst in der Erinnerung beobachtete, als ich am Haus ankam, davor kurz stehen blieb, weiterschritt und mich der Wohnungstür näherte.
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Ich war nie so schön wie du –
Das Wundlabyrinth, sagte er; wenn ich es in Begegnung betrete, kann ich gehn, überall, niemand will wie ich dann bin. Jedenfalls hab ich es noch nicht erlebt.
Immerhin, so lässt es sich jetzt eingrenzen.
Von außen.
so unbekannte weiche Körperteile
an die eignen geschmiegt
ein so freudig-waches Hallo (eine so absolute Wertschätzung) in der Stadt, du kanntest doch die Stimme, bereits vorüber wurde mehr und mehr bewusster, dass es dir gegolten haben musste und nicht in ein Handy oder wohin gesprochen wurde. Du warst in großer Entfernung zu solchen Anwandlungen gegangen.
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Erst jetzt geht die Sonne in meinem Leben wirklich auf, sagte er, mit weit über 50, weil jetzt wirklich selbstbestimmt, jedes Phänomen gesichtet und geehrt.
wie sehr ein Blick mit
einem Körper verschmelzen kann
als ich beschloß, die Gürtelrose zu besprechen,
nur weil im Welken noch drei Gramm Genuß,
als ich, es nieselte, die Bronze leckte
und schwellenscheu die Fotzen heilig sprach,
als meine Finger läufig wurden
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Günter Grass
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diese Musik – Schubert, Shostakovich – war einmal meine Welt
Als habe ich sie zurückgelassen
Als sei ich mehr geworden als das
Erinnerung daran, zum ersten Mal dein Badezimmer betreten zu haben
Menschen und Bücher, an die ich
geglaubt hatte.
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Was trieb dich so schnell aus diesem Gesicht? Das Entsetzen über eigene Nichtannahme im Auge des andern.
Was du alles zu erleben hattest, nur weil es zum Geschlechtsakt zuzüglich deiner Geburt kam.
Und, als sei das alles befriedigend gewesen, was noch vor dir liegt: das Abgetrenntwerden vom Leben.
Treffen. So hilflos vor der Situation. Weil es nicht mehr
solche Zuwendung
sein darf.
stehe plötzlich aus jeder Fassung gelockert aber mehr als zuvor bei sich morgens im Spiegel und höre «When a blind man cries«. So bestürzend echt: dass ich lebe und frei bin.
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Etwas auszuhalten, im Blick oder sonst wie, ist überflüssig, sofern feststeht, beide beschlossen haben, dass es keine echte Hebung in der Sphäre zwischen ihnen sein soll.
Erinnerung daran auf einem langen Steg über dem Meer zu gehen
Erinnerung daran, wie rissig dein Mund war und wie viel Wahrheit darin empfunden wurde.
Alles Versuche, sagte er, etwas zu erreichen, was zwar in unserer Sehnsucht, es aber nicht gibt.
das ganze 'Welttheater' vor Augen, ich kann nicht vermitteln, wie mir das auf einmal vorkam.
Du fehlst mir so, dass ich krank damit werde. Es ist nur ein ganz realistischer Befund. Ich hatte mich zu sehr darauf eingestellt, mein Leben mit dir.
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Die Wunde, sie stürzt noch immer weiter in sich hinab, nur dass es im Innern gar nicht so weit nach unten geht. Was ist das nur für ein Zustand!
Dinge, die nicht gehn. Nietzsche am Kreuz kraftvoll und mit unmäßig erigiertem Penis.
Diese 'Hürde' in dir lässt sich nicht umschiffen ohne, an Rand gedrängt, noch weiter aus dem nun so besetzten Zentrum zu platzen. So wie sich ein Schiff nicht ruhig im Zentrum eines Meersturms ansiedeln kann –
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Wunden weiter und weiter (unerträglichst) öffnen
Heilen.
dieses Wuchern still
in sich sammeln
in deinem Auge
zeigen
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Differenz, sagte er, zwischen dem, was ich sagte, und den Gefühlen darunter. Ich hatte zuzugeben, richtungsweise nicht identisch gewesen zu sein.
Durch bloße Barbareien liegen die Dinge kompliziert in mir.
Weil meine Seelen- und Gefühlslage konträr dazu ist.
Inwieweit kann ich mich wirklich öffnen?
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das Urteil lautet, daß es genug für dich war und daß es besser ist, keine Berufung einzulegen
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Imre Kertész
Wenn der Schlafstrom
es nicht gut mit einem meint. Überhitzung. Durch Träume, die nicht mehr erinnert werden, schief und quer und gequält liegen.
Erinnerung daran, mit dir in einem Boot gesessen zu haben. Weit auf dem See. Als sei bei der Stille des Wassers scheu bewusst geworden, dass wir zusammen sind.
Erinnerung an den eigenen Kindermund, nach einem solchen Schmaus von Brombeeren
beiderseitiges, wirklich resonanzvolles Sich-Liebhaben
Befürchtung entfallen, im nächsten Konflikt abgeschossen (angegangen) zu werden.
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«Arbeitskollegen« – als Frau bräuchte man sie war zu hören.
Ein Satz, der nicht verstanden wird. Wahrnehmung zu mehreren Seiten auseinanderspreizt, in der Mitte bleibt es beunruhigt leer.
Das Wort «angehaucht«. Erinnerung an eine Art Zuwendung im Vorübergehen, an einen Hauch, ein Gesicht, warmes Sommerblut durch die Haut und im Grunde verliebt gewesen zu sein. Und an den Zweifel, ob das denn möglich sein kann.
Erinnerung daran, nach einer zwischenmenschlichen Verletzung [wie] aus Eisgefilden sinnenschwach mählich wieder hervorzulugen.
Was war der Briefwechsel wert? Bei dem Verzicht, auch harte Wahrheitsfäden auszulegen beziehungsweise zu empfangen. Gehst ihn jetzt durch. Fast nichts.
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Erinnerung daran, vor ihrer Klingel zu stehen. Und so eigentümlich berührt zu sein. Hier wohnt sie. Und ich wurde eingeladen, allein, von ihr.
*
so kleine schöne seltene Blüten aus unsern Körpern blühen zu fühlen
plötzlich so empfunden, als seist du es gewesen
die Bewegungen zu dir hin, heute, wurden nicht ganz Gedanke
solches Blühen
für dich
sehen wir uns wieder?
nie wieder so.
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so froh zusammen werden
können
wie flüssig doch Samen
in einem schönsten Prozess
wie bewegt die Eizelle, die
in dieser Weise aufnimmt
was für ein Versagen in der Welt, wo
nicht so geflossen wird
Zum wichtigsten, ja, gehört, Hilfe annehmen
zu können.
so anders als heute, wenn sich dein Gesicht in der Kindheit in einer Pfütze spiegelte . . .
sitzt nun da wie ein Meer, das ausfließt
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Erinnerung an eine Zeit, in der ich vornehmlich draußen war und zu bedauern begann, die Grenzen und Weiten einer «Zimmerexistenz«
er sah sie unverwandt an, unverwandt. Und sie wurde immer unsicherer, musste offenbar zunehmend viel sprechen, immer mehr ohne Feedback, wie werdend?
Ihr aber,
Keusch und unentweiht,
Selig des eignen Lichts
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Ferdinand von Saar
als Jugendlicher autoerotisch mit braunem dünnem Haar umgegangen. Selbstumarmungen.
träumte von einem Buch, in dem ich mich selber fand. Leuchtend von einem schönsten Wesen gesprochen mein Name.
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Als es zu eng wurde, Raumlosigkeit der Angst, [wie] ein Blitz im Körperschweiß hindurchging.
liest noch einmal x Gedichte. Auswringen ließe sich das auf ein paar Stellen, die dir noch etwas sagen –
Eiskristalle, ganz in Ruhe hingesehen, früh, wie sie von der Sonne aufgelöst wurden
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Aus dem Schmerz
geht es zunächst nicht in die Zentrierung
sondern in die Höhe
Erinnerung an eine Zeit, in der ich Weniges mehrfach am Tag sozusagen kontrollierte, um mir überhaupt in noch etwas sicher zu erscheinen.
Das Feststehende seit jeher Nichtexistenz und Tod
wohin es auch wieder führt. Dazwischen:
Atmung Bewusstsein von Liebe
zurückliegende Beziehung betreffend: Resümee der Dankbarkeit.
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als Kind in solchem Frieden
Modellbausätze, Kriegsspielzeug
gebastelt, zusammengesetzt.
der geliebte andere
wie er wohl
ganz für sich ist –
Der Text, den ich für mich spreche, außerhalb des Veröffentlichten.
Erinnerung an jene Zeit, als die Wörter noch viel direktere Bedeutungen hatten beziehungsweise das Denken bei Weitem nicht so verwinkelt.
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solcher Aufregungslärm, offen stehender Mund nah ihr gegenüber
sie selbst bei sich, das ansah
Aufregungswucher ging über in
unpräzise psychische Breite
Folge, ein Verfehlen
so eng nach innen gepresst ja geklammert dass
Begegnungsdissonanzen nicht
ausbleiben können
Das, was als lächerlich bezeichnet wurde, kollektiv (übernommen), nicht mehr als «lächerlich« interpretieren.
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sie auf dem Boden lag
ihren Hinterkopf in die Hand nahm
Haar, Gehirnströme
in Fingerspitzen fühlen
sich
anvertrauen
plötzlich dehnte sich alles auf die Menschheit hin aus
heißt seither: unmittelbarer Einfall des Täters ins
innere Zentrum . . . . .
wie du im Innern jetzt mit mir umgehst, was traue ich dir zu
Ich träumte von den zurückliegenden Hoffnungen. Eher leblose, sich als untauglich erwiesen habende Reste.
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ein bisschen schöner Kontakt, aber meilenweit von wirklichem Einlassen entfernt.
welches Ausmaß an Tod beinhaltet diese Klarheit
hattest ihn noch einmal durchdrungen
den 19-jährigen, so, wie er auch wirklich war?
In all der Zeit.
solche Wut
solche Trauer
ich könnte dich angreifen
ich könnte dich versklaven
ich könnte dich . . .
und mich erst . . .
so schlug ich darauf ein
ohne dich im Innern treffen zu können und ohne dich treffen zu wollen
ich schlug darauf ein
echte Gefühle
bis ich zutiefst erschöpft war, nicht mehr konnte, und
als alles verfloss, sich neu zusammensetzte
blieb es dabei:
echte Dankbarkeit darüber, dass du in meinem Leben warst. Geh jetzt!
Bist ja schon gegangen.