November Zweite Hälfte
Was dir alles nachzusehen war.
Sehe bitte allen andern das Ihrige nach. –
plötzlich bildete sich
blühte wieder eine sexuelle Obsession.
Empfang. Ganz in Weiß, so viel junge Haut.
Selbst-Bewusst ihren umfassenden – auch erotischen – Verschmelzungswunsch
nach außen bringt.
drückte ihn an sich ran. Sein Gesicht, während sie behandelte, an ihrer Brustspitze. Spürte sie weich unter dem BH.
#
Gesichtsverätzung ehemaliger Partnerin.
Ruf-Mord-Wirkung = Parallele.
dieses Phänomen «beim nächsten Mal«.
Oft gut, sich vorzubehalten, dass es das
nicht gibt.
Als Süße und Sympathie drastisch nachließen, war da so etwas wie ein bloßes robustes Körperfeld. Und so etwas wie ein psychischer Naturstrom. Schwer vorstellbar –, geliebt werden zu können.
Umschlag in
verletzende Kälte.
Warme Gefühlseingeweide sich umdrehten.
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verhältnismäßig große Nachzahlung stand aus.
Widerspruch, Antwort: völlig unerwartet wurde das (angebliche) Vergehen aufgehoben.
Daran wurden Willkür und Kleinlichkeit (in dem Fall: völlige Schuldlosigkeit) ersichtlich.
Monate hatte es aber im Untergrund gewirkt.
Mit der Erleichterung
ließ sich erst einmal kaum etwas anfangen –
es bedarf der Großverletzung
um nicht auf Kleinem rumzureiten.
es geht um letzte Punkte
sie einfach zu lassen
so wie Einzelnes lange den Fluss auskurven ließ
bis es schließlich in ihn hinein brach.
Es ist immer der Moment.
Was du in ihn auch hineinlegst.
Wie sehr du ihn auch – auf was hin – ausdehnst und «verbaust«.
#
immer wieder sackt dein Herz durch Erinnerung in die Knie.
*
Was an Erinnerung verloren ging, indem deine einstigen Spielsachen abgegeben wurden.
Expressionismus = Realität des *aus den Fugen geratenen* Ichs.
wahnsinnige, übervernünftige, hellsichtige Existenz.
wie das Herz hüpft und drängt, wenn ein noch so weitgehend
unbekannter Mensch dir solches Begehren zeigt.
«Ems?«
«Das ist der Fluss hier.«
Wie das klinge?
«Wie ein Witz.«
hier mit dir
Das ist der beste Ort der Welt
hier mit dir
Das ist die beste Zeit der Welt
-
Wincent Weiss
Die Monotonie aus jener Erfahrung nimmt – unter Menschen – oft den größten Raum ein.
Kontrollverlust und Explosion ins Gute.
Ingenieur. 15 Stunden die Woche tätig. Exorbitante Überweisung jeden Monat.
Sei schon so lange da, wenn er nicht zur Arbeit käme, würde das gar nicht auffallen.
Wie überaus karg weit überwiegend die geisteswissenschaftliche finanzielle Belohnung.
Übung: Seinen Weg gehen. Innehalten, Augen schließen. Den Weg ggf.
anders fortsetzen.
Als jeweiliges menschliches Zu-sich-gekommen-Sein zueinander fand. Und ein solcher Hafen der Ruhe und des Trostes erreicht wurde.
#
[Erinnerung an Situationen mit Verena]
hattest dich zu sehr auf diesen Moment gefreut.
nach diesen Wärmeströmen in der Gruppe
den Schlüssel umzudrehen, zusammen zu sein.
Sich in den Arm nehmen wie Nach-Hause-Kommen
ausblieb.
Selbst bestürzt sein, welche Kälte darüber bei sich entstand.
Was ist der Partner für den jeweilig anderen, worauf kommt es an?
Offenbar auf ein solches umarmendes Zusammensein –
das so viel mit einschließt.
Was ist eine Beziehung noch
wenn es ausbleibt?
Jedenfalls entferntest du dich innerhalb des Zimmers.
später zu hören, dass Wünsche auch zu äußern seien.
vielleicht hätte es ja Kapazität dafür gegeben.
indessen die stille Frage, warum sich der Wunsch nicht beim andern – von sich aus – bildete?
das Wort «Kapazität« klingt vor allem nach einem überstrapazierten Menschen, was der Fall war.
Nach Stunden
ergab es sich, den Kern auch formulieren und sagen zu können.
wenn sein gesagtes Inneres
als «Erklärung« unerwünscht ist.
der andre hingegen eine Vorwurfs- und Belehrungs-Struktur eröffnet.
sich als einziger Sprecher durchsetzt
weil du bloße Konfrontation ablehnst
und die Gefühle, um die es geht, zu zart dafür sind.
Das war der Moment, in dem du deinen Rucksack vom Hochbett schmisst.
Daraus fiel wie ein Selbstmörder dein Notizbuch
mit so hohem gemeinsamen Erinnerungswert.
So sprangst du, statt die Leiter zu nehmen, hinterher.
(wieder bedurfte es nur weniger Momente, um wahnsinnig zu werden.)
Um zu hören, wenn du dir weh getan habest, selbst dafür verantwortlich zu sein.
Das war der Moment, in dem du dich aus dem Zimmer, woanders hin legtest.
Da lagst du, einfach auf dem Boden, auf einer dünnen Decke, während ohne Unterlass Züge draußen, durch dein Hirn fuhren.
hattest dir weh getan, konntest kaum mehr laufen.
und der Fall des Notizbuches erinnerte an einen Freund, der sich im Jahr 2000 von einem Hochhausdach stürzte.
mit dem Gesicht, wie der Arzt gesagt hatte, war er zuerst aufgeprallt.
(die Selbst-Verantwortlichkeit des Selbst-Mörders?)
das Notizbuch hattest du vom ersten Moment an wie einen Heiligen behandelt.
(es wurde an einer Ecke angebrochen.)
und der harte, schonungslose Aufprall wurde in dir – jetzt – auf die weicheste Weise aufgefangen.
so tatst du es dann erstmals in dir mit dem Freund.
in der Gruppe war die Rede davon gewesen, noch mehr erspüren zu können, was im gegenwärtigen Moment jeweils gebraucht wird.
das Geräusch der Züge löste so viel Wegreisen über x Jahre vom Wohnort aus.
Flüchten war es in den Anfängen und noch später oft gewesen.
aber nicht nur dort, auf solchen Reisen,
hattest du, wie es allgemein nun so schön heißt, «nicht gut für dich gesorgt«.
mit wie wenig warst du ausgekommen.
oder an der ein und andren Stelle in der Früherwachsenenzeit:
was hattest du dir sagen lassen.
hattest nicht hinreichend erspürt
und erst recht nicht umgesetzt
was du im gegenwärtigen Moment jeweils gebraucht hättest.
du hast von vornherein nicht gelernt, für dich selbst zu sorgen.
sondern eher gelernt
indem du Schmerz und Bedürftigkeit zeigtest, dass für dich gesorgt wird.
Das hatte sich in der Früherwachsenenzeit dann als «katastrophal« erwiesen.
nicht nur dass du stark abgewertet wurdest dafür
sondern dir auch selbst
in Sachen Selbstständigkeit
oft nicht helfen konntest.
so fandst du dich – auch jetzt – wieder
klebrig, übermüdet, in Klamotten auf dem Fußboden.
'alle' Kargheiten menschlicher Existenz durchwandernd.
und es fielen dir wieder Menschen ein, die auch durch dich
solcher Kargheit ausgesetzt waren.
Erinnerung daran, als Junge vom Garagendach oder von einem Baum runtergesprungen zu sein.
Manchmal war es knapp gewesen, aber weh hatte danach nichts getan.
sich wie Fremde an diesem Morgen getrennt.
Draußen vor der Tür, der erste Frost dieser zweiten Jahreshälfte.
Kein Wort hattest du mehr gesprochen. –
jeder nun für sich
in Gedanken auf den andern hin.
sie hatte den unglaublichen Satz hervorgebracht, «gar nichts gemacht zu haben«, das gilt es ernst zu nehmen.
hattest den Verdacht, an Bedeutung für sie abgenommen zu haben.
wieder scheint es vor allem auf den Moment anzukommen
umarmenden Zusammenseins –
das so viel mit einschließt.
davon, inbegriffen ihre ganze Person, bist du abhängig.
und sie?
Konflikt in Einzelheiten nicht mehr thematisieren wollen.
so formt sich aus der schweren Masse plötzlich eine frohe Zelle
die enthält, wie sehr du sie liebst
während die Beziehung «in den Seilen hängt«
ungewiss darüber, ob sie sich auch diesmal erholen kann.
#
sich öffnen
doch jedes Mal auch Schlag darein versetzt.
Das ist der Vorgang
Woche um Woche.
rasches Geflüster, als du allein den Raum betratst
das als «stigmatisierender Gegenname«, als
eine solche Realität erschien. –
seinen Namen sprachst
ohne ihn zu schätzen.
wurde zum Anlass, ihn zu durchwandern
im «Altertum« gelandet.
sich nicht melden.
weil ein Mensch am besten und gründlichsten erkennt
wenn etwas, das ihm wertvoll, abgezogen wird.
vorzeitige Reue
unterbricht diesen Prozess.
*
sie habe früher nur gehört «Idiot, Idiot«
und an diesem andern Ort dann plötzlich die Erfahrung gemacht, beliebt zu sein.
*
ihre Umarmung war wenig voll gewesen
so viel Mädchenscheu (oder was alles genau) fand sich darin.
«Was andere Menschen von dir denken ist nicht dein Problem.«
-
Paulo Coelho
fortan hattest du mit dir
als etwas Verletztes umzugehen.
der Beruf verwandelt sie schon nach einem halben Tag in etwas, das du
im Grunde nicht möchtest.
er ist schlagkräftig, sagte er, bei ihr kommt absichtliche Gemeinheit hinzu.
Engelraum in sich – Freiraum.
Als ich so tief die Kargheit noch einmal zu durchdringen hatte, und die auslösende Person danach nicht ansehen konnte-wollte, weil es zu weh getan hatte. Wusste ich erst jetzt wirklich, warum du mich kürzlich nicht ansahst.
#
alle Liebe nun dem Bruch zugewendet.
Als sei ein Busen das Elysium.
Stell es dir also im Hirn des andern vor. Und kommuniziere damit.
#
er steht geöffnet da. und er immer mal wieder mit Verschließungen. er wird immer zu bestimmten Anlässen genommen. und er nie.
*
hat einfach nicht die Tiefe, so, dass Wahrnehmung gemeinsam draußen existenziell in die Nacht leuchten würde.
wie eine Nabelschnur ist das, was uns verbindet. Ich leide entsetzlich unter der ungewissen Unterbrechung.
Alle Liebe drängt heraus. Aber findet nun keinen Weg zum andern durch die psychische Kälte.
Spürt jeden Blick in ihrem Fuß, weil
sie auch darauf fixiert.
im Konflikt
immer nur gegen ihre Auflehnung, Umdrehung.
keine Hoffnung mehr, verstanden zu werden, dies.
etwas so drängend (erreichen wollend), aber sein Ziel nicht mehr erreicht, sondern Traurigkeit.
alles, ohne sie, steigt auf wie in Flachheit.
forderte so drängend Antwort ein.
antwortete er, war er in einer weiteren Falle.
nur noch am mit ihr verlorenen Faden.
dein Inneres wird unter eine Analyse gestellt, die dein Inneres
gar nicht erfasst –
Vier Augen müssen energetisch-wortlos miteinander sprechen.
wie nackt-ausgedehnt in diesem Kontext.
etwas nun im Raum, durch das er nicht zu ihr in Kontakt treten kann-will.
#
war verzaubert durch sie, allein dort gesehen: Qualität gar nicht so gut.
[Erinnerung an Situationen mit Verena]
ich hatte mich zu sehr gefreut
in dem Moment, als –
ich bin wie ich bin.
für mich war eine Umarmung mit dir wie nach Hause kommen.
[…]
deine Kommunikationsstruktur werde ich wohl nie aufdecken dürfen, meines Erachtens blockst du Entscheidendes ab.
ich habe irgendwie keine Hoffnung mehr, das zum Ausdruck bringen zu dürfen, was sich wirklich in mir tut.
[…]
am liebsten würde ich nicht abschicken. weil ich mich frage, was ich nun schon wieder übersehen habe, was mein bloßes Dasein zum großen Skandal macht.
ja die feige Version, die sichere Variante wäre: nicht abzuschicken.
eigentlich wäre das geschehn.
**
natürlich frage ich mich, wie war das möglich, so etwas so uncharmant zu lösen, ich hätte doch sagen können, - -
[…]
ich sah und hörte, dass du viele bedachtest oder irgendwas Schönes noch mitgabst auf dem Weg nur mir nicht * mein Gefühl hat das an diesem Ort zu diesem Zeitpunkt nicht hinbekommen ich «konnte« meine Bedürfnisse nicht einfach sagen ich war zu enttäuscht etwas fragte sich in mir, wo ist denn die Verbindung, die vor drei Tagen noch so da war, warum geschieht es nicht beiderseitig von selbst, verstehen zu geben *schön dass du da bist* *endlich sind wir auch mal allein* oder sich kurz in den andern zu schmiegen, weil man ihn vermisst hat und ihn innig innig innig mag
ich finde wirklich, das als «Erklärung« oder «Vorwurf« zu kategorisieren und zu brandmarken verstellt etwas: den seelischen Ausdruck
eine Beziehung wird sterben, wenn der seelische Ausdruck des jeweils andern nicht mehr gestattet ist.
was mein Verhalten der Distanz angeht: ich leide selbst sehr darunter und schaue mir jetzt an, was zu machen ist, das künftig endlich anders zu regulieren.
**
ich habe das nicht hinbekommen, in dieser Nacht, weil ich mit zu vielen (unsouveränen) Gefühlen beteiligt war
gerade deswegen blieb in diesen Momenten nur etwas, was ich selbst keinesfalls gewollt hatte, die schroffe Distanz.
#
seit so langer Zeit an freiem Tage allein, ohne Aussicht –
Dieses Loch
das ewige Loch des Mangels.
Zugleich: Nicht mehr wirklich auffahren wollen, was aufgefahren wurde.
*in der milden Unerträglichkeit hängen*
die Idee, alte FreundInnen anzurufen. Doch die Spannung zu ihnen hin
so lang schon verstorben. Wäre eher das Gespräch von füreinander Tote.
«Das ist mir zu wenig.«
«Ich bin dir zu wenig?«
vordergründigen Verheißungen entsagen: gutem Wetter; was weiß ich welchen Reisezielen; Orten mit Menschen, darum geht’s, die nichts einlösen.
was so allgemein gültig. Eines nach dem andern gehoben, frei gesetzt, Gültigeres darunter gefunden.
das Innere derart organisch gestählt, was kommt eigentlich noch wirklich an?
solche Distanz bezog. einem Tod nicht unähnlich.
jedenfalls: als Gefühle wieder auftauten – wie aus einer Todeszone heraus.
weiß nun so umfassend, was weibliche Geschlechtlichkeit anregt. und ich kann nicht sagen, dass da etwas sehr Beruhigendes für mich ausgelöst würde.
so weich geworden, dass die zu hörenden Töne in solchem Echo- und Resonanzraum
höre Popmusik mit so junger Seele.
plötzlich taucht ein Kopf auf auf einem Foto am Kalender im ersten Moment nicht wissen sehe sie neu was war, was ist sie für ein Mensch ?
#
diese Überraschtheit und Schleier beim andern, darauf angesprochen, sich auch einmal für mich zu interessieren
dein Grund-Ich will, wenn es besser geht, in die Ausgangskohärenz zurück, stößt aber auf ihre potenzielle Zersetzung.
Erlaube mir traurig zu sein
unter deinen Augen, den Sternen.
-
Christine Lavant
Selbst nochmals schockiert - - wie groß die eigene Enttäuschung sein kann.
Es wurde mir viel früh versprochen.
Schockiert nochmals über das Ausmaß von Distanz, das ich
sofort beziehen kann - -
Phänomen der Kindheit: Vater’s Portemonnaie.
sie nimmt Sätze, die für ihn die wesentlichen sind, nicht auf, sondern
bringt es auf ihre Punkte.
#
[Erinnerung an Situationen mit Verena]
beide öffneten sich ins Innerste für den andern.
Konflikt. Jede Entgegnung starke Reizung auslöst.
weil es gar nicht entspricht
nur dem Selbst-Bild nicht entspricht ?
die Bindung zum andern so stark, dass
nicht von ihm gelassen werden kann.
mit gewisser Länge des Telefonats sich
als «Trottel einer Kommunikation« fühlen.
zitternd in innerer Enge.
so gesunken in der Selbst-Achtung.
gesunken
in der Vorstellung des andern von einem selbst.
kaum andres mehr als hoch erregte Vernebelungen im Hirn.
jeder Versuch, ruhige Atmosphäre hineinzubringen, gescheitert.
was hatte sie noch gesagt?
Dabei wäre die Aufgabe, ruhig zu sein und zu bleiben.
was wären die Aufgaben . . .
um was kämpfte der jeweilig andre so?
um seine Identität?
um die Beziehung?
wahrgenommen, gehört zu werden in seinen leisesten inneren Strömungen
#
[Erinnerung an Situationen mit Verena]
hatte eine Lücke hinterlassen, sofort andrer Mann da und sich
von ihm trösten ließ.
sie hatte geweint, deinetwegen
und du hattest den Raum verlassen.
und der andre, der nebenan geschlafen hatte, war eingetreten.
Nacht jetzt
nur noch schlagend.
das Bettgestell, die Matratze, sich selbst.
sie soll nur auf den Wegen deiner Sensibilität sein?
oder was steht dahinter
ein uraltes Frauenbild?
sie fühle sich bei dir nie genügend.
da stimmt doch etwas mit dir nicht - -
wie sah der Trost aus?
so, dass sie bis zum Morgen zusammen oben im Bett lagen, wo du sonst mit ihr lagst?
während du auf dem blanken Boden auf einer dünnen Decke quälend wach lagst, nebenan, nicht gemerkt, nicht erkannt hast, was der Fall war – in Was-weiß-ich-für-Interpretationen, Zeit brauchend, um selbst wieder leben zu können –, und nicht wirklich *für dich gesorgt* und nichts Rettendes für ihre Seele unternommen hast.
und noch eine Stimme im Raum ist: es geschieht dir Recht . .
während sie später am Telefon mit jedem Wort irgendwie nur vermittelte, dass nur einer gelitten habe, sie.
in keinem Wort gab sie zu verstehen dass da eine Not gewesen sein muss, auch ein Eigenanteil
wenn jemand in einem Satz von einem Hochbett wie aus dem Fenster springt, sich verletzt und davongeht.
den Namen des Mannes, der eingetreten war, wie den eines Engels ausgesprochen hatte, während du selbst nur Gegenstand schauderhafter Konflikte.
interessieren dich ihre Tränen mehr als der Mann, der eintrat, den sie eintreten ließ, oder was ist jetzt dringlich.
was für ein Mensch bist du.
was für ein Mensch ist der Mensch.
Fragen, die milliardenweise – an jedem Einzelnen – bereits durchbuchstabiert wurden.
brüllend, das also, jeder sozialen Form beraubt.
jedes Anstandes, jeder gutmütigen Regung
brüllst du in die Nacht
3 Uhr
etwas Schlaf
4 Uhr. Brüllen
etwas Schlaf
6 Uhr. sofortiges Brüllen
8 Uhr brüllend. befriedigen wolltest du dich, um etwas zur Ruhe zu kommen, ging nicht. Wenn selbst das Geschlechtliche keine Lust mehr macht, keine. Null Grad, möchtest am Morgen keine Heizungswärme. Keinen Tee. Nichts zu essen. Brüllst entmenscht
jenseits nur irgendeiner Ruhe oder nur irgendeiner Mitte.
Welche ist die Not?
Und eine Halluzination: Als hörtest du das Baby, das du selbst warst, schreien. Welche war die Not?
Hast du wirklich genügend Liebe erhalten? Da ist doch irgendetwas passiert.
das Telefonat mit ihr war um Mitternacht unterbrochen worden und sie hatte den Hörer nicht mehr abgenommen.
nachvollziehbar, die Rede des jeweils andern wurde zum Gift, das nicht eine Sekunde mehr zu ertragen war. So waren sie, jeder für sich, in die Nacht gegangen, das erste Mal – auch in dieser Beziehung – gänzlich heillos.
ihr kannst du es vielleicht verzeihen, aber dir selbst nicht. und auch nicht, so taub gewesen zu sein, den in euer Zimmer eintretenden Mann nicht bemerkt zu haben, so versagt zu haben, gegangen zu sein, als sie weinte - - du scheinst überhaupt kein Recht ihr gegenüber in Händen zu halten . . und bist im Innern blutüberströmt . . statt sich gezeigt zu haben, wo du deines Erachtens wirklich stehst, verhieltst du dich wie ein
Idiot!
der sich selbst
nicht mehr vergeben, das alles nicht mehr einordnen kann. Aha, die Aufgabe. Du hattest gehofft, dass sie die Stunde Fahrt auf sich genommen und um eins in der Nacht geklingelt hätte. Erwartungsvoll lagst du da . . wärst zur Versöhnung bereit gewesen . . ihr Körper und ihre umfassende Liebe hätten alles gut gemacht . . hätten alle guten Kräfte in dir wieder geweckt . . aber diesmal war sie nicht gekommen. Wie weit her ist es mit deiner Liebe, da du den Rest der Nacht und noch den Morgen überwiegend brüllend verbrachtest . . aller «niedersten Motive« eingedenk.
«Männlichkeitsgehabe«, «sich nicht mehr von einem Mann unterdrücken lassen«, das gehörte zu ihren letzten Worten, und sie wirkten unendlich provozierend wie auch alles andre unabhängig davon, ob sie Recht hat oder nicht. Nur eine Fluse Gewalt, und du dürftest sie für immer los sein. Oder wenigstens viel Sympathie oder weitere Sympathie abgebaut haben. Wie so viele Frauen, eine Gewaltgeschichte im Hintergrund, von der geblieben ist, nur noch Rot zu sehen. Während du nichts anderes mehr hast als Gewalt, die aus dir dringt . . die dich selbst und andre verletzt. Und es scheint nur zu implizieren, dass du ein unterster Lehrling seist, der noch einen weiten Weg vor sich habe . . während dir in deinem Geiste Männer erscheinen, die sie anbetet, an die sie nur nicht rankommt, bei denen es angeblich oder tatsächlich anders ist.
Aber es bleibt die Frage: Welche ist die Not?
Und was wäre zu tun, erst einmal wieder in die Selbstachtung zu kommen? Bevor sich etwas zwischenmenschlich Heilsames machen lässt. Und überhaupt wieder eine Ahnung zu bekommen von dem, was früher einmal «höheres Selbst« genannt wurde. Eigentlich, dein Normalzustand.
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Die Not ist das Gefühl, nicht geliebt zu werden. Es – auch – nicht glauben zu können.
Seltsam, da habe ich 55 Jahre gelebt, und es ist möglich, derart die Nerven zu verlieren, mein Leben in einem Moment zu beenden.
ich möchte dich bitten, so zu mir zu sprechen, dass ich die Möglichkeit habe, Einzelnes besser zu verstehen und mich darauf beziehen zu können. Ich will das fortan auch tun.
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im Hallenbad das kleine Mädchen, das ihre langen Haare üppig mit Shampoo wäscht. Historisch: immer gleiche Einübungen.
Es gilt jetzt endlich Im-Zweifelsfall-Kommunikation auch konsequent anzuwenden, die deinem Entwicklungsstand würdig ist . .
Regel 1: gewisse Sachen sind nicht zu vermitteln. Es kann dir so schlecht gefallen wie es will, es ist in Ruhe zu respektieren. Ohne dem ist sie nicht zu haben.
du musst es einfach schaffen, deine Idiosynkrasien, deine Superempfindlichkeiten (wie viel mehr es doch eigentlich ist) in der Partnerschaft aufzugeben.
Oder: klar zu sagen, was du möchtest.
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das Überspielen
warum überspiele zuweilen sogar ich?
weil ich nicht vertraue. Nicht überspielen hieße:
etwas von seiner gegenwärtigen Echtheit zeigen.
Worin sich immer auch Wunden verbergen.
Dem andern nicht zutrauen, gut und mit angemessenen Schlussfolgerungen die eigene Existenz zu behandeln.
Aber es sollte ihm zugetraut werden. Konsequenzen getragen werden.
Denn es bringt gar nichts, gutes Gefühl *zu mimen*.
Sich zu etwas aufzuschwingen, das kaum Echtheit besitzt.
Zu schal das Gefühl, wenn man wieder allein.
so wie es im Kosmos zusammenprallt
so auch auf dem Planeten Erde.
«das Bösartige verlieren«
wie das Auge der jungen Schwimmerin in deines einlief.
ungewöhnlich frisch und tief.
*
argumentiert von ihrem Ego aus und
was anderes habe sie nicht verursacht.
so wird volle Ladung geäußert und
fädelt sich zugleich raus.
in jenem Gedanken ist etwas drin, was dir ans Leben will und dein Leben schlecht macht.
Wo steht die Sprecherin?
Dran an dem Gedanken ist: dass das Trauma darin besteht, dass sich ein gesamtes Kollektiv gegen dich richtet und dich entsorgt.
Mit der Existenz eines solchen Gedankens willst du irgendwie nichts mehr und vertraust auch nicht mehr.
und: Welche Gedanken hat die Sprecherin noch?
es wertet dich derart ab und wertet sie derart auf.
sie glaubt also, alle werden dort ggf. auf ihrer Seite sein und niemand auf deiner Seite.
Es gibt Gründe, auch dort, auf deiner Seite zu sein.
irgendwas daran ist zum kotzen.
*
Es gibt auch diese Ebene, wo das Paar gar nicht zusammen passt: die seelische in Feinstbereichen.
#
dunkel strahlend
Die Erregung darüber will alles sprengen. Aber es gilt sich zu sammeln, tief zu machen. Auszuhalten, Echtheit und Chance, sich echt zu begegnen.
Der Erfolg ist das ruhige Auge des Standhaltens, gar Einlassens (das dir so oft verwehrt ist).
Der Spurensucher. Imre Kertész. Ein Mann, der sich aufmacht, die Stätte seiner Erniedrigung aufzusuchen, ein KZ. So einsam dort, mit seiner vergifteten Psyche und sonst nichts. Mit welchen Belastungen Menschen ausgesetzt wurden. Nichts dafür: ein adäquater Ausdruck.
#
Wie freundlich die Bedienung nun ist. Warum? Nebenan hat Konkurrenz eröffnet.
Auf einen winzigen Freiraum zwischen vier Augen kommt es an.
einen neuen Menschen geboren – die Möglichkeit, all seine Liebe zu übertragen.
diejenige, die man erhielt, und fast mehr noch diejenige, die man nicht erhielt.
junge Mädchen mit Teufelshörnerfrisuren, um noch lustvoller genommen zu werden.
die Wirklichkeit zwischen uns, M
liegt noch so sehr greifbar nah – als würde sie mit uns sein.
*
nur wer frisch bleibt, wird eingestellt.
hält die Anstellung.
Das ist keine Entledigung von Schuld und Verantwortung, die trägst du hoch bewusst sowieso: Der Traumamechanismus hat auch diese Beziehung sehr weitgehend angeknockt, infiziert.
In Stadtbibliothek in letzten Tagen jedes Mal nach einem Buch gegriffen, bei dem du zuverlässig wissen konntest, dass es immer da, nicht ausgeliehen ist, denn es gehört zu den wenigen wertvollen.
solche Gedanken von dir sind mir zu viel
lieber wieder frei sein?
falsche Frage?
*
sich auch einem Dritten voll überlassen dürfen.
*
Auch die Klaviatur des angeblichen Wahnsinns spielen – können.
#
Dass sie entsetzt sei, über sein Selbst-Verhältnis. Dass es auf andre rüberstrahle und frustriere. Dass er sich nicht selbst für einen wunderbaren Menschen halte.
*
eiskalt schweigend bleibend bei «Hallo«
im Gs. zu jenem Arzt «Hi, komm rein«
noch immer
jenseits von Heilung.
*
sich einlassen mit jemand
oder
sich stauen gegen Welt und Gegenüber.
*
DIE ANDERSARTIGEN WEGE ALTER SEELEN
Es gibt Menschen, die einen harten,
einen bis auf die Knochen anstrengenden
Weg gehen müssen.
Einen Weg, weit ab von der Norm, der für
viele andere Menschen unverständlich ist.
[…]
Es sind Menschen, die ihr Leben lang mit ihrer
inneren Heilung zu tun haben.
Es sind Menschen, die mehr transformieren, mehr
entgiften müssen
[…]
Sie haben eine besondere Aufgabe hier als Seele und
als Mensch übernommen und daher auch einen besonderen
Weg bekommen.
Eine ihrer Aufgaben ist es, die Energien in sich auszupendeln.
Sie müssen es wagen, die Liebe
-
Milena Fluss
#
etwas thematisieren, was dir ein echtes Glücksgefühl von Lösung verschafft, das nichts mit bloßer Euphorie zu tun hat.
ist ein guter *geistiger Pingpong-Partner* und plötzlich hat es unter der Voraussetzung all deiner Vorüberlegungen in dir eingeschlagen, was du selbst tun kannst, um
in deine Kraft zu kommen und die Beziehung großräumig und wirklich vertrauensvoll zu gestalten.
Wer behandelt wen?
«auf die Connexion kommt es an.
Dass das keine Pfeife ist, die das gar nicht interessiert, lieber mit Mensch-ärger-dich-nicht-Püppchen spielt.«
(Dr. Wolfgang Brunn-Schulte-Wissing)
Täter-Opfer-Kontext
musst mit ihr sprechen:
über scheinbar absurde Verknüpfungen wie:
sich Zusammentun mit dem Täter.
so unrealistisch das anmutet, das Trauma realisiert es, um die Ausgangssituation wiederherzustellen, und die ist: kollektiver Zusammenschluss gegen einen.
in dem Fall: Übertritt der Freundin auf die Täterseite.
Vertrauensverhältnis und Geschlechtsverkehr mit einem der Täter
bei gleichzeitiger Vernichtung der eigenen Existenz.
der Gedanke, der vorm Eintauchen ausgelöst wird, ist: das Eintauchen in ein lustkastrierendes Schwarzes Loch.
früher «Zwangsvorstellung« genannt.
im Gruppenkontext
infiziert und greift dies auf immer mehr reale Personen über.
Gesicht vor Unlust zerlief
nicht in herkömmlicher Weise signalisieren können, in Ordnung zu sein.
Heilungsansatz: punktgenaue Transformation dieses Gedankens
(des zum Gedanken Gewordenen).
muss solche Verknüpfungen kennen.
Andernfalls
bist du allein und
es verselbstständigt sich die Entfremdung
gemäß Leitsatz: «ganz schön das alles, aber ich bin und bleibe allein.«
Erst wenn d a s einbezogen
ist volle (restlose) Hingabe möglich.
Zwei Bereiche
die entscheiden
Bereich 1
durchgängig liebendes Selbst-Verhältnis
Bereich 2
Intimvertrauen
Intimkommunikation
in Allen Situationen zum andern
halten.
#
Zu deinen Qualitäten und Potenzialen gehört Erschütterbarkeit. Sie bringt Kälte und so viel hinein. Sowohl per Erinnerung wie gegenwärtig ausgelöst. Schnell kann es zu viel werden. Wie viel es auch wird, wehre nicht ab. Behandele die Wunden der Menschheit in dir und unterhöhle und durchmische sie mit Liebe. Bleibe dabei.
*
ob es schlecht ausgeht, hängt nicht von der Situation ab, sondern von euch.
#
Regenwetter. Junge Frau auf Rad, nur die Nase ragt heraus. Das Selbstgefühl dieser Nase. Man kann es sich bloß vorstellen.
Metaphysisch. Nicht Heimkehr gibt es, allenfalls Einkehr.
Erinnerung an Sich-erstes-mal-Sehen, der eine für den andern als geschlechtliche Pracht gegenüberstand.
Erinnerung an stundenlanges Gitarre-Spielen. An die Differenz zwischen dem, wie es für dich sein sollte, und dem, wie es ausfiel. All die Klänge und Ungeschicklichkeiten. War doch dein Lied.
#
die junge Angestellte konnte mit dem Wort «strukturelle Bedingungen« nichts anfangen.
dein menschlichstes Gesicht.
ruhige, unverbaute Empfänglichkeit.
Da war ein so besonnener Augenaufschlag, der dich hatte erreichen wollen. Scheiterte am Zustand deines Selbstverhältnisses.
Die Eingänge und Wege zu sich gilt es
zu bereiten.
#
Wenn auf den energetischen Wegen zu sich selbst Unwetter von der Art auftreten, dass von Ankunft bei sich als einer Grund-Identität keine Rede sein kann.
Dass da kein gezwungener Zug mehr auf deinem Gesicht erscheine.
#
fühle sich nicht frei genug mit dir dort, heißt: sich vollständig – wenigstens für diese Momente – auf einen anderen einlassen zu wollen.
unglaublich, wie sich diese junge Angestellte bemüht: gibt, noch über die Distanz, ihr Herz, echte Stücke davon.
der Schmerz floss endlich wie Regen in dir herunter und ergab: eine Träne
#
so vom Konflikt überschattet
dass an dem Tag
kaum an den Todestag gedacht werden konnte.
wenn schon etwas in dir der Person nicht begegnen will, dann öffne dich wenigstens gegenüber den rabiat in dir erscheinenden Verhinderungen. Um nicht allzu sehr abzufallen im Selbst-Zustand – als Voraussetzung für anderen Kontakt.
«Glückskatastrophe«, dieser von Kertész gefundene «Terminus« trifft – auch deines.
und sie beobachtet dich aus ihrer vollen Gesundheit und stellt Mangel um Mangel fest.
in solcher Sanftheit jetzt. Dass dir alle Gewalt so vorkommt, wie sie ist: verwüstend.
Frische durch das Hallenbad: durch Fast-Nacktsein, Wärme, Wasser, Bewegung in diesem Element.
wieder erinnert: tot gehn. «Das gibt’s nicht« stumm in die absolute Aussichtslosigkeit hinein gesprochen.
Auf die Menschen sehen. Und fragen, warum bin ich eine Existenz. Es ist doch nicht möglich.
#
ihm gefiel das Gleiche auch später noch mal.
auf einmal hatte ich so konzentriert seine Nervenverfassung vor Augen.
Schülerin zum Konflikt befragt
«krass, aber er scheint dich wenigstens zu lieben«
am Ende so nah beieinander
in einer Art Heimatraum
Heilraum
den beide Innenräume herstellten.
*
das Mädchen, sie sieht eher wie jemand aus
die ständig Verbindung braucht
keinen Moment alleine sein kann
dabei eher sinnlich als menschlich.
*
Vater, seine Identität als 81-jähriger.
So liebend durch die Augen erkannt.
#
jedem Menschen hat es um sexuelle Ekstase zu gehn.
stehen also tatsächlich Milliarden Formen theoretisch
dafür bereit.
wer in der Not nicht da ist, sagte er, ist überhaupt nicht da.
worum es im Leben geht?
Möglichst oft sein einzigartiges Leben zu fühlen
allein oder mit anderen.
#
Heimat?
das war Blut und Atem und Wärme
zu jemand fühlen, der
geliebt wurde.
#
die junge Friseuse erinnert eher an das, was landläufig schon mal «Sexbombe« genannt wurde. Und doch die ganze Scheu ihrer Gefühle.
im Umgang mit der «Sach-Bearbeiterin« auf einmal sich kaum abweisen lassender Eindruck, dass da gar keine Ethik, gar kein Überbau mehr ist jenseits des Monetären.
angestellte junge Frauen, die sich tagsüber, außer ein bisschen Geschäftskontakt, nicht verwirklichen. Mondsüchtig, mit runden Gesichtern, sehen sie zuweilen Männer an und lassen kaum mehr ab.
Multimillionäre Popstars, die es sich derart übersichert gutgehen lassen, während andre immer atemloser, zunehmend kleinlich ausgesaugt.
Die physischen Demütigungen des Alters. Das Alter – das hätte ich nie gedacht – setzt schlagartig ein. Von einem Tag, fast von einem Moment auf den anderen. Plötzlich verändert sich deine Körperhaltung, und du kannst nichts dagegen tun. Plötzlich überkommt dich anfallartiger Harndrang, dem du innerhalb von Sekunden nachgeben mußt, sonst beschmutzt du dir in demütigender Weise die Wäsche. Der größte Schlag aber ist die Impotenz, wenn du das Interesse an Frauen noch keineswegs verloren hast. Der andere Schlag ist die Schlaflosigkeit.
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Imre Kertész, Letzte Einkehr
Das «o.k.-Geschwätz«. Nun sagtest du dieses Wörtchen auch dreimal. Aber nicht zur Bestätigung, sondern damit rasch herausgetreten werde aus Umständlichkeiten, für die keine Toleranz besteht.
Durch Caféfensterscheibe in das Gesicht des Würstchenverkäufers in der Fußgängerzone blicken. Ihm fehlt alles, was jene junge Frau neben dir hat: echte Durchlässigkeit, tastende Gedanken, fühlbare Seele.
Damit kein Missverständnis aufkomme: schon Woyzeck – stellvertretend gesagt – als einem «Untersten« wurde das alles hochmütig abgesprochen; es geht indessen an dieser historischen Zeitstelle zunehmend um Selbstfürsorge, Verantwortung für seinen Selbst-Zustand.
Ein Mensch ist anzusehen, sagte sie, im Fluss des jeweiligen Stroms. Nicht kalt und intensiv von außen, ohne Kontakt aufzunehmen, so interessant das sein kann.
für eine solche Epoche tätig sein?
hat Schwellkörper, Lippen und womöglich Schamlippen, sagte er, in deren Traum- und Wohlfühlgefilde du niemals angekommen bist.
im 'Trauma', oder in der Wut, wie weit wird sich da von seinem Geist entfernt?
Alter bewundert Jugend.
Jugend indessen hat zu ringen, sich zu platzieren, anzukommen (wo auch immer).
was gewisse Angst aus Identität macht.
verunklart Kontaktwahrnehmung.
nimmt jede Ruhe.
verwandelt Schönes in etwas
aufenthaltlos Hässliches zu zweit.
Novemberkälte fließt nun durch den warmen Atem. Erreichen einander wie?
obwohl in hellsten Atem versetzt, konnte der Gedanke nicht mehr erinnert werden. So wie der Kosmos nichts erinnert?
oder in Jugend: ging mit einem bestimmten Gedanken raus.
Wie fern lag er am Ende der Zeit.
#
zu erreichen, was noch nicht im Bewusstsein liegt.
der Blick verfiel für das Konventionelle
tauchte
kontrolllos
überrascht
im Moment des Auftauchens
noch in diesem öffentlichen Raum zu sein.
es ist alles mühsam für jemand wie mich, der alles so schwebend im Innern erledigt.
Funktionserfüllung für so viele kein Raum für dunkle sensitive Nacht.
#
wie hoch der Schutzfaktor
in dieser jungen Frau.
habe diese Zustände gerade dort
wo sie so hervorkommen
weiter durchzustehen
zu durchwandern
am besten ohne inneres Bemühen
ohne Willenseinfluss
ohne Gemachtes
weiter und weiter zu trainieren
damit sie weiter sehr allmählich
besser – oder wie? – werden.
aufzuhören mit Klage
darüber, was alles abträglich
empfunden wurde.
Täterplattheit
durchlässiger Träger sein
insofern selbst «schlechte Energien hineinbringen«
anstelle schönster gegenseitiger Anregung
setzte sich reduktionistischer Außenblick
Plattheit einschlägiger Enge durch.
Mensch wie zu einer Schrumpfleber wurde.
nackt und unbeeinflusst
in Deformation
sich gezeigt.
zu hören, dass es auch dort
Gerüchte gibt.
Kritik am eignen Verhalten.
bei allem Bemühen
oft am andern Ende der Skala
bewertet zu werden.
so viel eingesteckt
dass kaum Raum mehr bleibt
selbst für das eigene Menschsein.
an Souveränität fehle es dir also noch in Bezug darauf, auf
eigene Stärke zu verzichten
und dem andern das Gesicht zu wahren.
auf jede Selbst-Verteidigung verzichtet.
spontaner Selbsttötungsgedanke
kaum mehr soziales Selbstvertrauen.
inzwischenlängst davon auszugehen
im Vergleich, der dann doch geschieht
Lichtjahre schlechter abzuschneiden.
sich
um seinen Hals hing.
eine solche Schwundform bei ihr ausgelöst
als du sie anblicktest.
realisiertest, wie sie das in sich realisierte.
#
hörtest sie lügen
dabei
völlige Glaubwürdigkeit erzeugen.
so wird sie auch dich belügen
können.
lügen
durch Aussparen.
im nahsten Menschen
setzt sich das Gefährlichste durch
weil es die verbindlichste
alles einbeziehende Beziehung.
#
gar keine Spritzigkeit haben
sondern gebrochen weich
sich bewegen.
+
jedem seine Erlösung
Schlussfolgerungen
gemäß seiner Konstellation
*nach dem Durchgang*
es sich in existenzielle Freude und Bereitsein
löst
ich bin dabei, mich dir ganz zu zeigen – deswegen sehe ich manchmal so schlecht aus.
Versöhnung mit einem Menschen erst dann
wenn man sich in den Armen liegt
und sich aufrichtig
seine Liebe zeigen kann.
#
das Richtige für sich, so viel Dunkelheit am Morgen gehabt zu haben.
das Trauma lädt immer wieder ein . .
zur quälenden Analyse, lass' es nun.
selbst 4000 Jahre im Nachhinein wie etwas, das
mit einem Sekundenzeiger weitergetickt.
von da aus
nichtig und aberwitzig so vieles. –
#
Albernheit, Überdrehtheit, Überschwang
Kräfte verbraucht
aber zu keinem existenziellen Wert der Beziehung
zurückgefunden.
Jener Kreis eliminiert alle 'schlechten Gedanken'.
regelt das so.
möchte das Reine.
Ein Funke Böses
verunstalte es.
Menschheit als Familie.
Ausschließlich Heilung.
Das Böse abführen.
Abgeben.
Selbst-Liebe aufbauen.
Glaube an sich.
Absolutes Vertrauen
in den Heilstrom.
Am Ende eine Art
echtes Weihnachtsgefühl.
Wenn alles Gute verstärkt wurde
und alles Böse abzufließen hatte.
#
zu erfahren, dass es
beim Tanzen Zungenküsse waren.
aufgebrachte – aber gefühls- und gedankenrichtige – Reaktion
noch Vorwürfe des andern darüber.
er habe gleich eine Mauer um sich gebaut.
sich nicht verletzlich gezeigt.
kann man sich noch verletzlicher zeigen?
es sei aber nicht verträglich gewesen.
sie wolle sich frei fühlen.
sonst müsse das hier enden.
ist es nicht schon geendet
wenn jemand so spricht?
#
Leben sei eben unsicher.
Morgen könne sie ihrem «Traummann« begegnen.
er ist es also nicht.
nicht dass er so etwas angenommen hätte.
was für Horrorszenarien
wenn tiefes Gefühl darin steckt.
leise hast du auch noch zu treten
damit sie’s verträgt.
mit einem Schlag wieder entwurzelt zu sein
weil die Beziehung erweitertes, wirklich tragendes Vertrauen
offenbar nicht hergibt.
wie überdeutlich und genau
du in ihr Auge sahst.
#
dich deine volle Lebensfreude realisieren lasse.
an die Beziehung glauben.
durchlässig für alle Bedürfnisse des andern bleiben, weil sonst keine gemeinsame Entwicklung möglich.
Der eine nicht in den Fehler verfällt, sich um den andern kümmern «zu müssen«, während er etwas erleben möchte. Das kann niemandem Recht sein.
Sich fortan jederzeit daran halten.
Damit eine Liebe immer mehr gelebt, vertieft und erweitert werden kann.
#
Aus *voller Gesundheit* bewertet wurde.
Während der Bewertete Qualen auszutragen hatte, die
auch noch falsch interpretiert und fortwährend
zu seinem zusätzlichen Nachteil ausgewertet wurden.
der Gedemütigte
stetig weiter in die Demütigung versetzt wurde.
. . . einen Baum so lange anschauen, bis man ihn anders sieht als alle anderen und seine unvergleichliche Einzigartigkeit erkennt.
-
nach Flaubert Maupassant
#
hat das, was sich im Unreinen verbirgt, zu leben.
Hände auf Oberschenkel legen und öffnen wie Schalen und
um etwas bitten und
absolut dran glauben
im Vertrauen, dass es
geschieht.
sich so tief eingelassen haben, dass nur noch der Partner gewollt wird.
Das 'Unreine' floss an dir runter. Lang und länger. Du warst völlig entstellt. Und es wurde ganz gesehen. Und es kam der Moment des Erwachens
in neue Identität.
wie liebevoll sie das Frühstück machte. Um diese Liebe geht es.
#
den ganzen Pool jemand gegenüber öffnen: das 'Unreine' und das 'Reine'.
Aus allem die Un-Gewissheit, was gerade kommt, und womit es abschließt.
Wenn du etwas verändern willst, stelle dich umfänglich darauf ein.
überrascht, als sie vorn stand und einen Vortrag hielt, dass das seine Freundin.
es war gar nicht wichtig, was sie sagte . . ., vor allem ihr authentisches Selbstwohlgefühl
sprach.
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«Ella«, begnadete soziale Harmonie dieses Mädchens.
Du hast «zu viel« geschluckt, es schlug zu tief ein, so wird der soziale Grund bei jeder Fluse nun erschüttert.
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sie habe ein schlechtes Gewissen. Dass er das nicht ernst genug genommen habe.
'Unreinheit': Ausdruck von Freude, von Identität – wurde kontaminiert.
Alles entscheidend: sich auf Empfang zu stellen.
Erkannten sich Mann und Weib.
An kahler Mauer
Wandelt mit seinen Gestirnen der Einsame.
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Georg Trakl
wenn du mit ihr zusammen, die Welt zuvor kaum mehr entzifferbar.
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Die tiefste Liebe mit jemand erleben wollen.
Den gesamten zwischenmenschlichen Raum gut glauben.
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Es gibt Gesetzmäßigkeiten im Raum: Jetzt darfst du sie ansehen. Und jetzt nicht.
Einfall beim Zähneputzen.
schwer zu ertragen, dass ein geliebter, gemochter Mensch durch jemand anderen
angeregter ist.
Weil er sich so tief einließ, Furcht, sie könne sich anderweitig tief, tiefer, schöner einlassen.
Die 'Krankheit' begann damit, dass das Gute derart außer Kraft gesetzt wurde.
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Das Kraftvolle Gute in sich alles einschmolz.
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ich selbst bin so viel Schmerz durchgegangen, mich interessiert eigentlich nur noch Glück und das wirklich Gute. Das ist der Punkt. Dieses «wirklich – Gut-Tuende«.
Es ist wohl dieser Dreischritt: 1 Glück für sich zu definieren, 2 zu konkretisieren, wo es potenziell wirklich zu finden ist, 3 sich auf den Weg zu machen . . .
Wer das begriffen hat, hat viel begriffen, vielleicht alles begriffen . . .
Weißt du, ich fühle mich gerade sehr gut, und manchmal sogar so, als könne mir gar nichts mehr passieren. Was auch geschieht. Was für ein Glück!
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Briefe, Zettel, Zeichen aus Kindheit, Pubertät und Jugend
erschreckend –, das und dies
aber nachvollziehbar.
bei ihm
so viel im Licht
aber nichts zeigen wollend weil
inmitten dieser Eintritt
in eine Zeit von Jahren, die
zu einsam und schmerzvoll.
zu einsam und schmerzvoll.
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was für Briefe jugendliche Mädchen untereinander über Jungen schrieben.
es würde sich einiges aufschließen, bei Psychogrammen . . derjenigen, die damals
im Raum waren.
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sie hat diesen Dunkelzug, ebenso robust wie sensibel.
bei ihm scheint manches leicht bewogener, in der Konsistenz, zusätzlich gebrochen durch problematische Helligkeiten, Wundhelligkeiten.
plötzlich, als sei das eine Einsicht, sein Leben verfallen.
*wie kann man nur ein ganzes selbst gemaltes Bild schlecht finden*. siehst du denn nicht . . . . .
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möchte die physische Existenz nicht mehr, nur noch geistig-seelische
geht nach draußen, gar keine Sicherungen von selbst wirksam werden.
finde nicht mehr zurück, sagte er, in den Ausgangszustand, der mir wohltat.
Was löste diese Art der Zuwendung aus?
Bei aller Zweipoligkeit, etwas Faszinierendes muss dabei gewesen sein.
*
im Café sitzen. jemand steht allein plötzlich mit den Augen auf dich gerichtet da und lässt nicht mehr ab, Minuten lang. Er steht wie ein inkarnierter Vorwurf da, der das Gesichtsfeld verdunkelt, verdichtet-verklebt. Als müsste etwas dagegen ankämpfen, was du lässt. Als müsstest du aufstehen, denjenigen entfernen oder verbal anrempeln, was du lässt. Evolutionäres Altarsenal. Als du endlich auf die Idee kommst, die Augen zu schließen, ist er gegangen. Inversion eines «Zufallsengels« – Willkür von Worten, von Suggestionen.
Nun schaust du in diesen sinnlichen Mund, tauchst die Wahrnehmung in diesen Körper, als sei das das Heil.
«Zufallsengel« (Mayröcker), und doch alles von langer Hand bereitet: jeder Zustand. Was sich auch aktualisiert.
Was mache ich mit meiner leeren Zeit?
Alle Wetterübergänge dieses Jahres wahrgenommen.
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Im Moment der Selbstübelnahme kerbte sich das vernichtende Wort ein, nur durch sich selbst.
Denn in Wirklichkeit pumpte sie in diesen Momenten Glück in dich hinein. So wie du in sie. Bis auf diesen Moment der *Selbstübelnahme*, die kontaktrichtungsweisend wurde.
Das schlimm Empfundene *ent-schlimmen*.
Die Faszination all derer, die zum Opfer wurden.
Die junge Bedienung im Bioladen, Gutsein wie vom andern Stern –
Himbeerspekuscrumble
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Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam.
-
Maurice Maeterlinck
wundervolle Lust im Gesicht
bereit wie nie: ist solches Glück deines Lebens. Behandle sie wie dein Glück.
Um sich wirklich zu spüren ist es wichtig
nichts tun zu müssen.
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wenn der Partner vom Tanzen kommt und dem Begrüßungskuss ausweicht
gespürt wird, was im Raum stand, dass er anderweitig?
Dieser Schmerz, was dem andern Lust
Dieser Stich, der nichts darf – außer dem andern
sein Leben gönnen.
#
sie sei sehr gesetzt, aber total lebendig.
und er?
weder gesetzt noch lebendig ? –
aus der Nacht
in allerfeinsten Fäden
unwahrscheinlich dünne schöne Fäden
beruflicher Aufstieg der Freundin.
der Preis.
warst du je etwas anderes als in einer Sackgasse?
Erweiterungen der Freundin. In kollektiven Formen.
*
einfach in den Morgen reinschlafen, weiter und weiter, weil da kein empfundener Sinn mehr. Weicher werden als . . und doch von der Erinnerung angefasst, sodass
nichts sich wirklich hält.
nichts wirklich erreichbar scheint.
(das «es ist alles möglich, es gibt keine Grenze«, dies jetzt weder wollen noch vertragen.)
in Beziehung und doch zu oft allein.
und doch keinen gestreichelten Körper.
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Hausflur. Dieses «nur durchkommen«. Sich
nicht natürlich bewegen; wie Albert Camus schon feststellte, um dem Urteil, das mutmaßlich weitergestreut wird, zu entgehn. Für seinen Ruf also. So wenig er auch bedacht wird.
Etwas stimmt nicht . . mit dem «Rauswollen« und der «Unterschicht« einst wie jetzt. Krankheit und Siechtum tief im Innern, während angeblich erfolgreich.
Es fehlte und fehlt an dem, was du jetzt könntest, wozu du immerhin gekommen bist. Und bitte nicht nur das «dann setz dich doch für andre ein«.
Dieses «Du kannst«. Ich kann nicht mehr.
Oder wie kommt es: Es fügt sich hin, nachzugeben und sterben und nichts mehr wissen zu wollen.
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und im Zug, in den Hauptschulen, überall «Flüchtlingszerrissenheiten«, traumatisch-idiotisches Verhalten aus Kriegen und Fundamentalverlusten, kommen zu den lokalen und landesimmanenten noch hinzu.
zu grobe Bilder, kaum abweisbare Erfahrungsbilder, die stetig in Kontakt drängen und diesen verrückt machen.
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Und doch noch einen Morgen in sich, obgleich weit im Mittag, ein dunkler, graulastiger Novembermittag im Zug, eine Nacht und einen Morgen, der auf Verheißung und Erfüllung deutet.
«Die Kaiserin schreitet weiter«.
Die Freundin schreitet weiter, wann?
Zu viele Ziele, zu viele Wünsche und Bedürfnisse, als dass die Beziehung
mitkommen könnte.
Durch den langen Zuggang. Wasser-durchlässige blaue Augen, die dich ansehen und nicht mehr ablassen. Als korrespondierten gleiche Erfüllungswünsche. «Alles Quatsch«, meldet sich eine Stimme.
Dringend die Freundin verlassen müssen für ein paar Tage. Als wirkte auch dieser Zustand wie eine Krankheit, nach ein paar Tagen Zusammenseins, ein Zustand nun, der durch anderes zu erneuern ist.
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Wenn zwei Menschen zusammenschmelzen, der Fremdheitsrest, der bleibt und vermuten lässt, dass daran doch etwas nicht so recht ist.
Leben, man kann also nicht einfach in einem Zustand bleiben, hat zu ringen, sich zu positionieren, sich zu nähern und zu verschmelzen, um wieder zu gehen und alles Mögliche zu tun, man kann nirgendwo bleiben, was für eine Zumutung.
Bahnsteig voll Menschen. Alles einmal warmer-heißer Samen gewesen, der in einem warmen-heißen Unterleib eintraf.
In welchen Irrtümern man lebte.
Nicht einfach, in weitläufigster Weise, «Irrtum« zu definieren.
wurdest mit dem identifiziert, der Bezeichnung nach, dem dein größter Hass galt.
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nach dem Aufstehen, spät genug, *Psychodrama/Diary of Dreams* so laut drehen, als ginge etwas im Kopf über . . .
Dahinter der Wunsch, sich noch einmal weitgehend zu verwandeln.
im flow sein
nichts im Kontakt mehr stoppen
Kostbare freie Zeit, Jahresendzeit. Im andern Moment schon im März sein, weil gewusst wird, wie lang Zeit jedes Mal ausgeschritten wurde und wie schnell «alles vorbei«, schwundformhaft im Gedächtnis vorliegt oder sich dort – wie? – nach-ereignet. Von daher: Gespenstisches Universum. Versus: heilvoller Moment.
«Das war doch kein persönliches Verhalten.«
sehe mich bereits tot und vergessen.
Aber solang dies hier besteht, nicht ganz unerkannt.
Die Frage, wer dies hier erkennen möchte.
Die Wehmuth fließt in tiefen Tönen
Ins frohe Lied der Zärtlichkeit.
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Novalis, 1800
Tauchen. 25 Meter durch das Becken. Gefühle von Herkunft.
#
Why don't you come...?
Why don't you come on home to me...?
Now this is tranceformation!
-
Diary of Dreams
ALLES in deinen verwandelnden FLOW hineinverwandeln
Was auch einsteigt
in diesen Flow, es ist
bereits verwandelt.
Vom Ende der Zeit aus betrachtet.
JETZT
Plötzlich ALLES in freier Lockerung
wie viel freier schläft man allein?
Wer vom Untergang spricht, möchte in Wahrheit anders aufgehn.
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Es geht hier – noch – darum, oft, eine
wirklich menschliche Stimme
nicht hörbar zu machen.
Klimakatastrophe und andere Gebilde – werden ignoriert.
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Wenn du alles in dir fließen lässt, so weit es das jeweils tut, besonders unter Menschen, kannst du schon mal etwas hören oder sehen, das eigentlich nicht hörbar, eigentlich nicht sehbar
Wenn die Wunde im Kontakt losbricht und alles vereinnahmt
einzige Chance Gegenwärtigkeit.
Im Café. Von einer Frau etwa gleichen Alters, die sich aufwendig setzt, auf Erotisches – wie deutlich es spürbar ist – im Gesicht abgetastet zu werden. Sie braucht dafür länger, was kein schlechtes Zeichen sein muss.
Das zuletzt beschriebene Blatt eines Dichters.
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Plötzlich eine junge Frau erblicken, bei deren Anblick Schauer durch die Haut rieseln
Die so vertraute Stimme des Vaters in der Kindheit
Ziel ist ALLES IM BEWUSSTSEIN in seinen Fluss zu bringen und: damit zu leben.
Was ist zu machen mit dem «nicht Wiedergutzumachenden«?
wertzuschätzen ist: was wuchs ohne Wachstum.
erkaltete – kalt vergiftete – Quellen und Tote in die keimende Freude hineinziehen.
Und das, was nicht ziehbar, nicht bewegbar, an das nicht mal herankommbar ist und doch als Essenz eines Stiches streut
ist abzuführen, auch wenn es nicht geht.
Es ist dem großen Ja zu geben, das Gott ist, unabhängig ob es etwas davon gibt.
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so dringendes Auge
dich plötzlich durchbohrt. Dringend – wie – hinsichtlich Solidarität und Gespräch.
Jede voll problematische Ausgesetztheit ist zur Transformation zu nutzen. Geh – da – weiter und weiter. Stocke keinesfalls zurück. Dann e n t w ic k e l s t du dich.
überwältigende Atemfrische
Wie du dich als Kind hoch auf einer Kletterstange fühltest.
solche weiblichen Schenkel unter Wasser
unwiderstehliche Öffnung
Schrei der Lust durchs grenzenlose Universum
das Leben.
Zur Katastrophe einst gehört, Räume auszusparen, Grenzen zu markieren und sich strikt an sie zu halten, um nicht das zu werden, was hier nur als «krank« gilt.
So wurde Flow in sich zur Grenzwallung – manifestiert.
Das Frühgute der Familie.
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ja Dunkel, aber insgesamt wenig Begegnungsdunkel in der Kindheit. Dann diese turbulente Jugend. Sich eingefangen etwas, das (bis heute und überhaupt) ohne Vorbild nicht übereinstimmte. Umzug allein in eine unbekannte Stadt. Da kam es: das Dunkel. Das Ausmaß. Rußige, auf Grund gelaufene, bodenloseste Schwärze. Alles 'Metaphern'. Mehr vermag die Sprache nicht: mit ihren Mitteln allgemein darauf zu deuten –
Ein Mädchen, sagte sie, schaut immer auch «auf den Arsch«, ob er es gut kann.
Bei Kertész lesen: «Was aber das Verstehen angeht: zwischen Mensch und Mensch gibt es so etwas nicht«. Kein «Vertrauensverhältnis« zwischen Menschen möglich. Bedeutet nun wirklich: allein zu sein.
Ein Fluch, ein Segen –
Reizvoll und befreiend: sich so zu verhalten, wie es gerade in einem ist, weil eh allein.
Ohne Gewissen für das Urteil.
Aus dem Sinn geht nicht: eine Frau, wahrgenommen beim Schwimmen, die alles an Üppigkeit übertrifft, was bisher gesehen. Aber so, dass sich erotische Emotionen sowie solche der Geborgenheit realisieren. Geistig wäre abzusehen, dass da ein Verständnis bestehen würde? Seltsam, Planet Erde . . . . .
Auf die Nacht und den Morgen geblickt, die Frage, ob die «Belanglosigkeit des Alterns« weiter fortschreitet –
Das jeweils eigene Leben darauf zurückstufen, an rechter Stelle die jeweilig nötige Erkenntnis . . . nicht gehabt zu haben.
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Wegen all der Verdunkelungen. Stellte deine gute Essenz in Frage.
Dieser «Grell« von vornherein
wenn etwas nicht sofort klappte.
Sofortig kopflose Zerstörungsaktion.
Das ewige StaubAufkommen schon in einer einzelnen Wohnung, sagte er, sagt schon Grundlegendes aus über dieses Universum.
das Eingeständnis, in gewissen Dingen einfach «ungeschickt«, «schwer von Begriff« zu sein
?
Erinnerung daran, auf einem Hang, beim Aufstieg, das Gleichgewicht zu verlieren und zurückzufallen.
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eine kurze Zeit unendlich durchlässig, als 16-jähriger
deine Identität und du bist für mich unersetzlich
Das Gutsein, das der Mensch möchte, hat wenig zu tun mit den Implikationen des Universums.
So intensiv in der Nacht wachen neben dem andern, dass
seine Nähe inkorporiert wird.
So eng mit jemand tanzen, mit dem man es sonst nicht tut, dass seine wild gewachsene Erotik und bedürftige Zartheit aus der eigenen Haut herausdringen.
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[Erinnerung an Situationen mit Verena]
Endlich «fertig werden« mit Eifersucht. In Partnerins Kreis jemand, von dem sie fasziniert. Wie sie nach ihm guckt, sie ihn umarmt – an ihm klebt –, alles hellhörig aufsaugt. Kaffee, danach von dir gefragt, wolle sie nicht mehr, eine Minute später, von ihm danach gefragt, doch, und: schon bei Ankunft im Zwiegespräch, keine Freude über das eigene Erscheinen wahrnehmbar usw. Und doch Liebe: nicht vorüber. In der Gruppe Tage lang mit all dem im Raum. Wie nur damit umgehen? Wegbleiben? «Schluss machen«? Handlungsalternativen – gefragt. Ohne Mangel auszustrahlen?
für sich zu sein.
Erinnerung daran, in umgekehrter Situation schon gewesen zu sein.
*
Frau in Stadt. Wie viel Fett sie benötigt, oder wie wäre es zu sagen, um durch die Tage zu kommen. Kinderwagen vor sich schiebend.
Überbehütetes Kind gewesen. Zur Aufgabe gehört, als Erwachsener da rauszukommen . . Nicht nur Bedürfnisse zu äußern in der Erwartung, sie erfüllt zu bekommen . .
Keinen Differenzierungsreichtum bei so Gewichtigem dort wahrgenommen.
«übrig bleiben«. Gleich zweimal an einem Abend. Beim Tanz – vor den Augen der Freundin. Rausgehn, als sei da Stolz, beschämt, sich ins Weiche legen. Und noch Tage vor sich, an denen dies – was noch? – wieder passieren kann. Erinnerung: wie das schmerzte, dieses «als Einziger«. Sicher lässt es sich anders sehen. Aber der Schmerz, 'vom Kollektiv nicht mitgenommen zu werden', es selbst [nicht] realisiert zu haben.
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auch noch Schreie, solche!, aus einem Albtraum im kollektiven Übernachtungszimmer.
Und doch, mit Blick auf diese Zeit, mancher entwicklungsfördernder Ansatz.
Und beim Blick auf jene Zeit?
Die Aufgabe – auch –, dies alles sich einzugestehen.
Das Eingeständnis des Mordes und das Ermessen des Verlustes sind der Anfang eines jeden höher qualifizierten Lebens, auch der Nationen.
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Imre Kertész, Letzte Einkehr
Tür als Leitmotiv. Weiter vordringen.
Wasserfall und das Empfinden von Überfülle.
Sich weiter und weiter Unbekanntem auszusetzen.
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Diese weiterhin hoch verletzlichen Fäden in sich.
Sobald sie etwas wollen, sich richten, Umschlag in «unsympathische Verkapselung«.
Identitätsunschärfegrad
Keine Polemik, weder Flucht noch Angriff. Standhalten vor den Augen des andern in seiner GANZEN Verletzlichkeit. Weiter hinuntergebracht, viel weiter noch, als es die Nerven vertragen.
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Warum gehen sie dorthin – weil die Geschlechter was voneinander wollen.
hat ihr im Grunde alles gesagt. hat «nichts mehr«, womit er begeistern könnte ? gedrückt geht er vor ihren Interessen her
ja viel zu leicht bewogen aufgewachsen, sagte er
traumdurchwandelt
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Die extreme Tat am Subjekt
und die Beschaffenheit des Subjekts danach.
Die Kohärenz . . .
Das ist der Punkt, sie funktioniert – danach – nicht mehr.
Die Kohärenz danach
ist kein Kontinuum mehr, kein stetiges Fließen, sondern höchst brüchig, um nicht zu sagen gestört.
Unter Ausblendung all dieser Zusammenhänge fällt dem Landläufigen bloß ein: Derjenige sei gestört.
Und gesucht wird allerorts, ja sich gesehnt: nach der kohärenten, durchgängig angenehmen Erscheinung.
so jung, so lang am Smartphone. Was fließt durch ihren Hormonhimmel?
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Umarmung wie Nachhausekommen.