Ich hab' so ein Verlangen

Nach Mitleid und nach Zärtlichtun.

Ich möchte nun

Im Bette liegen stundenlang.

So kindergut, so fieberkrank

Und liebe Hände langen.

Ich hab' so ein Verlangen.

(Franz Werfel aus: Ich bin ein erwachsener Mensch)

 

 

 

 

 

»Jeder Tag, sagte J., bei mir Weltuntergang, Weltaufgang.«

 

 

 

»Alle ›Rädchen‹ im Universum, die

deine jetzige Existenz ermöglichten.

 

 

 

»das Unwiederbringliche geschehen und gehen lassen.«

(Roger Willemsen)

 

 

 

»Als ›alles‹ Sinnliche wegging, war es, als sähe ich durch Zeiten.«

 

 

 

»Jeder Mensch für einen anderen – AUCH – Zumutung. Jedenfalls habe ich diesbezüglich ein Bewusstsein von mir selbst.«

 

 

 

»Die Wespe im Todeskampf auf dem Balkon.

Auf dem Rücken liegend

schaffte sie es nicht mehr, auf die Beine zu kommen

 

 

 

»Bei Westernhagen ersehe ich – nochmals –, so K., dass ähnlich anmutende Eigenschaften vollständig unähnlich sein können.«

 

 

 

»Erinnerung an Sommertage, so lang her, so sehr ausgekostet wurden, gar nicht zu Ende gingen wie eine ganze Welt.«

 

 

 

 

 

 

 

»Auf schaukelnden Brettern in der Wärme auf dem Wasser sitzen. Vor sich ein kaltes Getränk, Weite eines Wassers.«

 

 

 

»Diese Art Erregung ist wie das augenblickliche Aufprallen vor dem immer gleichen Gummibaum.«

 

 

 

»Als sie nochmals anders in geschlechtliche Nähe genommen wurde, war sie dort.«

 

 

 

»Aufwertung des ›noch nicht‹.

Noch ist dies

nicht gefallen.«

 

 

 

 

 

 

 

»Ging nochmals ein paar ›Etagen‹ unter ›die innere Erde‹ – um wertzuschätzen, aufzuwerten, was bislang noch nicht so recht darunter fiel.«

 

 

 

»Erinnerung an das Wohlgefühl, nackt im See zu schwimmen.«

 

 

 

 

»Wahrnehmung gleitet über in Gefilde, in denen es plötzlich nur noch angenehm. Man versteht nicht mehr alles, Sinn und Unsinn lösen sich auf, als hätte sich ein Himmelstor geöffnet, hörte alles nur noch aus einer sonderbaren Ferne, sanft und balsamisch.«

 

 

 

 

»Auf dem Land ausgestiegen, Frage nach dem Weg, innerer Sturm einer Frau nach Nähe.«

 

 

 

»Was genau

sich

in der Vielfalt innerer Erscheinungen tat.«

 

 

 

»Kaum mehr möglich, nach kurzer Zeit bereits, Reihenfolge des inneren Verlaufs nachzukonstruieren.«

 

 

 

»Erwischt zu werden, sagte L., wie viel Gewicht ich in dem Moment verlor.«

 

 

 

»Traum: Entblößung des Anwalts, der so lange im Haus tätig gewesen war.

Es war: meine Entblößung.«

 

 

 

»Freibad mit Nacktbadern.«

 

 

 

»Mit verliebten Hormonen sah sie ihn an.«

 

 

 

 

 

 

 

»Sphäre der Wortlosigkeit

um das Wort

 

innerhalb des Worts.«

 

 

 

»Man kann mit jemand innig zusammen sein, sagte J., auf der sexuellen Bildebene kann ja schlagartig anderes erscheinen.«

 

 

 

»immer ärmer werden wollen«

 

 

 

»Wie überflüssig das meiste in dem Land.«

 

 

 

»Ich misstraue dir, Gott.«

 

 

 

»Wer sie immerzu in sexuelle Spannung versetzt, sagte der 17-jährige Carl, ist der eigentliche Star.«

 

 

 

»Heutige Politiker, in seinem Alter und jünger.

Im Sahnehäubchen

der Wohlstandsgesellschaft

herangewachsen.

So viele Rechte, so viele Möglichkeiten?

Welche Pflichten?

Welchen Preis bezahlt?

Wenn man Folgendes sieht (privat):

Kinder, die nur noch lärmen.

Mütter, die nicht mehr einschreiten.

Wenn man Folgendes sieht (politisch):

Es wird keine Grenze gesetzt

in der Energiepolitik

bei Inflation

bei Einwanderung

in der Kriegspolitik.

Dann ist der Schluss zu ziehen:

Es gibt ein Problem mit der Grenze.«