Lichthof 9.1: Verletzung

 

 

 

 

 

Erleben mit Verletzung

NAMENSVERLETZUNG

WUNDE UND FREMDHEIT

Veränderung einer Disposition

Wunde und Hochmut

HEILSAMES AUS DER WUNDE?

 

 

 

 

 

Erleben

Wie die Gesänge im Chor, bei den Mädchen und Jungen, plötzlich anzogen, energetisch in Höhen getrieben wurden. Wie du plötzlich 'ganz von außen' dabeigestanden hattest, einst, von einer ganz anderen Energie gegriffen worden warst, anderseits von so manchem ergriffen. Hattest dieses musikalische Ereignis sonderbar gewaltig wahrgenommen.

 

 

 

 

You must love in such a way

that the person you love

feels free.

-

(Thich Nhat Hanh)

 

 

 

 

NAMENSVERLETZUNG

Eine Namensverletzung, wenn sie greift, ist eine Verletzung im Innersten. Weil der Name zum Ersten gehört, das zutiefst in das Innerste eines Menschen eingelassen wird.

 

 

Mit dem Namen, in einer komplexesten Weise, gelangt ein Mensch zur Identität. Was er macht, was er ist, wird ja mit seinem Namen verbunden.

 

 

Die meisten Namens-Verletzungen greifen nicht weit, nicht allzu tief, nicht allzu nachhaltig; zum Beispiel dann nicht, wenn es sich um geläufige Stereotypen handelt, die auch jeder andere verpasst kriegen könnte, oder dasjenige einfach wenig ernst zu nehmen ist.

 

 

*

 

 

Satanismus aus der Verletzung heraus?

Es kann Derartiges spürbar werden, wenn eine Verletzung einen Innenraum ausfüllt und Handlungen damit zwanghaft verbunden werden; doch solche Rede verstellt nur die Sicht, insbesondere: das eigentliche Wollen eines Menschen.

 

 

 

WUNDE UND FREMDHEIT

Wenn seine Stimme hart wurde, seine Augen hart wurden, war auch diese Erfahrung drin.

 

 

So unschön gewesen, mit solcher Erstarrung in den nächsten Kontakt gegangen zu sein.

 

 

Als er da vorbeiging, stolperte sein Licht über einen harten Mechanismus.

 

 

Wie ausgeleiert der Kopf am Morgen gewesen war, er begriff schlecht und war auch nicht gut im Innehalten.

 

 

Das ist mein Fenster. Eben

bin ich so sanft erwacht.

Ich dachte, ich würde schweben.

Bis wohin reicht mein Leben,

und wo beginnt die Nacht?

-

(Rainer Maria Rilke)

 

 

Irgendwie, sehr konkret, wurde auch diese Liebesbeziehung davon gelenkt. Welcher Entscheidungsspielraum war jeweils bewusst geworden, wie hatte er genau ausgesehen?

                

 

 

Veränderung einer Disposition

So wie in der Natur »Sachen« miteinander verwachsen, die einzeln nicht mehr herauslösbar wären, ohne sie zu zerstören oder zu beschädigen. So existiert auch im psychischen Bereich Derartiges.

Eine Verknüpfung dieser Art – und so manche lässt sich nicht einfach ablehnen – – – kann, augenblicklich, ein anderes Leben ergeben.

Es kann eine glücklich werdende Verbindung sein.

Eine leidliche.

Eine bösartige.

Und die Frage, wie im Weiteren damit umzugehen sei.

 

 

In welcher Weise das »So-Sein«, wenn es unvermeidlich verknüpft war mit der strahlenden Wunde, bereits jeden, der erschien, überwältigte.

 

 

Und: War es tatsächlich Auch-furchterregendes genetisches Material, gegen das, bzw. mit dem, die »Entwicklung zu sich selbst« anzutreten hatte? Das war es wohl.

 

 

+

 

 

Die Wunden in der Haut wuchsen zu. Doch er selbst riss sie immer wieder auf. Und wie ist es bei Wunden im psychischen Bereich?

 

 

Mit bestimmten Namen und Symbolen bzw. so vielen Arten von Auslösern kam der psychische Krieg wieder herein. Fühlte sich an: zukleinst und zuengst, löchrigst.

 

 

Ein Impuls konnte ausreichen – zu einer unbekanntesten Fremdheit.

 

 

 

Wunde und Hochmut

Hoch-Mut kam auch daher: Energetisch sich hoch über die Wunde, die kaum zu durchdringen war, kaum Erdung ermöglichte, zu erheben.

 

 

 

HEILSAMES

Dass aus der Wunde Heilkräfte fließen?

Gerade in seiner Ohnmacht stark sein?

-

(nach Pater Ludolf Hüsing)

                

 

Über diese Wunde kamst du zu wirklich guten Urteilen. (Allerdings auch zu wirklich schlechten.) Weil das Potenzial des Mitgefühls zu einem Gutteil in der Not erschlossen werden kann. Und: Die Analyse ungleich genauer und ethisch verantwortlicher als vorher ausgefallen war.

 

 

Warum fühltest du dich zuweilen nicht ganz unwohl mit jener Erfahrung? Weil du damit, auf bestimmten Ebenen, mehr erfahren hattest und schließlich mehr wusstest von letzten Wahrheiten.

 

 

Dadurch wurde – zeitweise, streckenweise – auch viel schwer erträglich Tägliches 'bedeutungslos'.

 

 

+

 

 

[…] War schon zu viel gesagt gewesen, dass du es heute nicht mehr thematisieren wollest, aber daran gedacht habest; es tickte etwas an, das fortan schweigend im Zentrum stand.

 

 

Gemeinsam Wege suchen, ganz genau hinsehen, ob sie passen, Linderung, Getragenheit ermöglichen.

 

 

Als du etwas keine Wichtigkeit geben konntest, war auch der problematische Anteil gegen null heruntergeschmolzen.