Lichthof 30: Heimat.losigkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

Als sei es Gesetz gewesen, dort, nie Wesentliches zu reden, absolut unzuverlässig zu sein und

verratend.

Doch: entstand nie der Eindruck, dass sie sich selbst hätten verraten können, weil keine Werte, kein Bewusstsein dafür bereitstand.

 

 

Sie habe auch von sich sprechen, zeigen wollen, dass auch ihr Leben etwas wert sei.

 

 

Heimat-Findung eines Menschen in einem anderen, wie weit ist es möglich?

Wo

sind die Grenzen.

 

 

Diese Wahrheit – hattest wohl einen Teil von ihr verloren, war wohl aus dem Bewusstsein gewichen, merktest es an der größeren Hellhörigkeit und daran, dass sie in Begegnung mit ihr nun nicht mehr groß und kantig herausstand.

 

 

Als schmeckten die saftigen Apfelsinen jetzt nach Auferstehung.

 

 

Entrückung durch Schlaflosigkeit. Wie über der Welt zu sein.

 

 

Gestern hatte er so verständig mit ihr gesprochen, heute ist sie in der Psychiatrie.

 

 

Traum: ich fand nach über 40 Jahren meine Sachen unter einem Tisch in einem Fach, in einem Ort in Marokko, wo ich einmal gewesen war.

 

 

Als sie zu Hohn geworden waren, Worte des Wachstums.

 

 

Nur von fern

redet die Stadt

Nah sind die Toten

[…]

Leise flüstert ein Mund

duftet das Brot

im Herzen

Knie und bitte um Gnade

Ist dir dein Engel

nahe?

-

(Alois Vogel, Stiller Februartag)

 

 

Ein Mensch, von welchen Wahrheiten durchwirkt?

 

 

Sie ging auf dich zu, die Unbekannte. Weich und ein wenig eindringend. Ein Ringen – was sonst – um Vertrauen.

 

 

Diese junge Frau aus Syrien meinte, dieser Hausbewohner wolle sie töten, verstreute Schutt und Puder überall im Hausflur, Kriegs-Psychose.

 

 

Bewegende Bestandteile von Gedichten.

Scharfe schöne Stiche der Intimität, es gehörte zum

 

Heimatmöglichen.

 

 

Trauer darüber, zu sein?

Immer mal wieder schien so etwas auf.

 

 

Schriebst nun so, als seist du in deinem Heimatlichen eingetroffen.

 

 

Innere Mitte mit jemand ward durch tausend Scherben ersetzt.

 

Und umgekehrt.

 

 

Was Zuhause – einmal war.

So ungetrübt und freudig

die Familie erreicht.

 

 

Wer war draußen im Blick, im Zustand

wirklich erreichbar gewesen?

 

 

Bei Betrachtung eines kleineren Hais einst im Ozeaneum meintest du, 'seine Seele zu sehen', aber dachtest, was für ein grobes, heilloses Lebewesen, das immerfort kreiste; so viel Abstand, die Phasen deines Lebens, nahmst dich selber so wahr.

 

 

Sie biss in ein herrlich frisches Stück Käse vom Markt und hatte nur festgestellt, dass es an der Rinde etwas hart sei.

 

 

Gib den heimatlosen Gedanken ihre spezifische Heimat.

 

 

Schlaflosigkeit ab halb vier morgens. Wehte am Tag in leichten, durchsichtigen, leicht kränklichen Wellen herauf.

 

 

Gegen etwas geschlagen, es ☻ »schlug zurück«, zerriss seine Brille.

Alles wie ungültig geworden.

Er hatte es *nicht mehr sehn können*, Staub, Zettel, »endloser Kram«, »nirgendwo« mehr richtig ranzukommen, und

schlug rein.

Schlug sich.

Verletzte

sich.

Die Zerschlagung.

Vorbild: das Universum selbst.

 

 

Zuvor verkehrte er in Feinstwelten der Achtsamkeit.

 

 

Dieser Eindruck absoluter Zufälligkeit und Vermeidbarkeit.

Zufälligkeit = hatte seine Ursache.

Vermeidbarkeit = ja = ?

 

 

Das verbliebene Gute umfassend angesehen.

Die Grenzen des Schadens.

 

 

Schaden ohne Grenze.

Geht auch.

 

 

Du selbst führtest den Schlag durch.

Du selbst gabst das erste Signal – unbewusst oder bewusst – und leitetest damit alles Weitere ein.